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Siemens trotzt Weltwirtschaft, steigert Gewinn und Auftragseingang

Siemens beweist Robustheit trotz globaler Verwerfungen. Umsatz und Gewinn im dritten Quartal gestiegen, Auftragseingang um ein Viertel zugenommen.

Siemens zeigt sich relativ unbeeindruckt von den weltweiten Verwerfungen. (Archivbild)
Foto: Felix Hörhager/dpa

Trotz aller Turbulenzen in der Weltwirtschaft erzielt Siemens höhere Gewinne. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres, das von April bis Juni beim Münchner Konzern läuft, stieg der Gewinn um 5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, der Umsatz ebenfalls leicht auf 19,4 Milliarden. Der Auftragseingang erhöhte sich sogar um ein Viertel auf 24,7 Milliarden Euro – hauptsächlich aufgrund von Großaufträgen in der Bahntechnik-Sparte Mobility.

«Mit unserer Leistung im dritten Quartal beweisen wir, dass Siemens trotz einesvolatilen globalen Markts robuste Ergebnisse liefert», betont auch Konzernchef Roland Busch. «Geopolitische Spannungen, schwankende Zölle und Handelsrestriktionen sind offenbar die neue Normalität.» Auch die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte er – «trotz anhaltender makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten».

Wenig direkte Auswirkungen der US-Zölle

Die US-Zölle haben auf Siemens nur vergleichsweise geringe Auswirkungen – vor allem im Vergleich zur Autoindustrie. Finanzchef Ralf P. Thomas schätzte die direkten negativen Auswirkungen für das abgelaufene Quartal auf insgesamt 135 Millionen Euro, wobei der Großteil bei der Mehrheitsbeteiligung Siemens Healthineers entfällt. Im Kerngeschäft waren es lediglich 45 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr wird es voraussichtlich das Doppelte sein. Obwohl Siemens einen signifikanten Teil seines Geschäfts in den USA tätigt, ist das Unternehmen mit 28 Werken dort relativ gut positioniert.

Der Konzern spürt jedoch auch indirekt die Auswirkungen der Zölle, zum Beispiel durch eine verringerte Nachfrage bei betroffenen oder verunsicherten Kunden.

Kosten durch Jobabbau

Die Zahlen sind jedoch nicht vollständig ungetrübt: Die Sparte Digital Industries (DI), in der Siemens mehrere tausend Jobs abbaut, hat Umsatz- und Ertragsverluste erlitten. Dies ist jedoch hauptsächlich auf ein außergewöhnlich starkes Vergleichsquartal im Vorjahr zurückzuführen, nicht auf das zuletzt kriselnde Automatisierungsgeschäft, in dem die Nachfrage zwar wieder etwas, aber nicht so stark wie erhofft, anzieht. Damals hatte Siemens vom Verkauf von Softwarelizenzen profitiert. Darüber hinaus belasteten die Personalrestrukturierungen bei DI das Ergebnis mit 70 Millionen Euro – insbesondere im Bereich Automatisierung.

Es gibt jetzt eine Vereinbarung mit den Arbeitnehmern. Die Kosten werden im laufenden vierten Quartal steigen und über 200 Millionen Euro liegen.

dpa