Die Essensgewohnheiten ändern sich. Konsumenten in Deutschland geben mehr Geld für Snacks aus, wie eine Studie zeigt. Vor allem Jüngere verzichten häufig auf die klassischen Mahlzeiten. Warum?
Snacks zwischendurch liegen im Trend
Snacks gewinnen einer Untersuchung zufolge an Bedeutung. Die Ausgaben von Konsumenten für Mini-Mahlzeiten wie Müsliriegel, Obst, Gemüse, Sandwiches oder Joghurt sind in Deutschland seit 2018 um 70 Prozent gestiegen. Das geht aus dem «Consumer Index» des Marktforschungsunternehmens Yougov hervor.
Immer mehr Menschen essen also zwischen den Hauptmahlzeiten häufig Snacks. Der Anteil derjenigen, die dies angeben, ist zwischen 2020 und 2023 von 41,8 auf 45 Prozent gestiegen. Dies ergibt eine Umfrage von Yougov unter etwa 7250 Erwachsenen.
Etwa 33 Prozent der Befragten essen bereits häufiger kleine Snacks und lassen dafür eine Hauptmahlzeit ausfallen, was darauf hindeutet, dass der Snack für viele nicht nur etwas für zwischendurch ist.
«Eine Hilfe, um im täglichen Chaos schnell etwas zu sich zu nehmen»
Mit fortschreitendem Alter nimmt jedoch der Hang zum Snacken ab. Vor allem bei Babyboomern (57 bis 71 Jahre) und älteren Generationen gibt es immer noch eine klare Präferenz für traditionelle Essgewohnheiten. Etwa zwei Drittel streben danach, dreimal täglich zu essen und möchten die klassischen Mahlzeiten wie Frühstück, Mittagessen und Abendessen nicht durch Snacks ersetzen. Bei jungen Menschen ist dieser Anteil geringer. Nur knapp 45 Prozent der sogenannten Millennials (27 bis 41 Jahre) halten am traditionellen Drei-Mahlzeiten-Modell fest, bei den 12- bis 26-Jährigen sind es sogar weniger als 40 Prozent.
Yougov-Handelsexperte Robert Kecskes sieht dafür mehrere Gründe. Dass vor allem Jüngere auf Snacks zurückgreifen sei, nicht neu. «Die Tagesabläufe junger Menschen sind einfach noch nicht so strukturiert wie die der älteren Generationen. Da sind Snacks eine große Hilfe, um im täglichen Chaos schnell mal etwas zu sich zu nehmen.» Mit der Geburt des ersten Kindes ordneten sich dann jedoch die Essenszeiten.
Der Experte erkennt auch einen neuen Trend. Der Grund dafür sind zunehmender Zeitdruck und Veränderungen in den Lebens- und Arbeitsbereichen. Dies führte dazu, dass sich Ernährungsgewohnheiten verschoben haben. Bei der steigenden Anzahl sitzender Tätigkeiten in vielen Berufen sind konzentrationsfördernde Lebensmittel hilfreich, so Kecskes. Im Gegensatz zu schweren Hausmannskost halten kleinere Snacks Fitness und Konzentration auf einem stabilen Niveau.