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CSU-Chef Söder gegen Deutschlandticket,49-Euro-Ferienticket als Alternative

Söder sieht Zukunft des Tickets nur mit voller Bund-Finanzierung. Investitionen in Infrastruktur haben höchste Priorität.

Das Deutschlandticket ist für Markus Söder auf Dauer nicht mehr finanzierbar. (Archivbild)
Foto: Felix Hörhager/dpa

Angesichts der schlechten Wirtschaftslage sieht CSU-Chef Markus Söder für das Deutschlandticket keine Perspektive mehr. «Ich kann mir gut vorstellen, dass wir ein Ferienticket, 49 Euro, für einen Monat im Jahr finanzieren können, damit einmal im Jahr man ein günstiges Ticket hat, beispielsweise um nach Bayern zu fahren. Auf Dauer aber kann das 49-Euro-Ticket, das ja schon nicht mehr 49 Euro teuer ist, kaum gehalten werden», sagte der bayerische Ministerpräsident in München.

Auf Nachfrage konkretisierte Söder, dass die Zukunft des Tickets aus seiner Sicht direkt gekoppelt sei mit einer vollständigen Finanzierung durch den Bund. «Wenn der Bund es nicht bezahlt, dann muss es fallen. Ganz einfach», sagte er. Nach der Wahl müsse die neue Bundesregierung prüfen, ob die Finanzierung «in der Gesamtverantwortung des Bundes» möglich sei. «Meine Priorität ist Entlastung für Bayern und mehr Investitionen in Infrastruktur.»

Söder: Es braucht mehr Geld für Ausbau der Infrastruktur

Aus Söders Sicht fließt beim Deutschlandticket zu viel Geld in die Subventionierung der Fahrkarten und zu wenig in den Ausbau der Infrastruktur: «Schiene, Verkehr, Brücken, Wohnungen können noch mehr Geld vertragen. Deutlich mehr Geld.» Alleine Bayern koste das Deutschlandticket 400 Millionen Euro pro Jahr. «Wir halten diese Balance für falsch auf Dauer.» Es brauche eine grundlegende Überarbeitung. Für Bayern wären es zum Beispiel bei einem Ferienticket von einem Monat zwischen 30 und 60 Millionen Euro, je nach der Ausgestaltung, so Söder. Die restlichen mehr als 300 Millionen wären dann in der Infrastruktur besser angelegt.

Niedersachsen und Baden-Württemberg warnen vor Aus für Deutschlandticket

Das Aus für die Ampel gefährdet die Finanzierung des Deutschlandtickets. Baden-Württemberg und Niedersachsen drängen darauf, eine geplante Gesetzesänderung im Bundestag durchzusetzen, um das Bahnangebot zu sichern. Mit dem Ticket kann der öffentliche Nahverkehr deutschlandweit genutzt werden, unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Es gilt für Busse und Bahnen, ausgenommen sind lediglich Fernverkehrszüge wie ICEs, ICs und TGVs.

Das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz hat, versicherte, dass das Aus für die Regierungskoalition und der nicht verabschiedete Haushalt für das kommende Jahr keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Deutschlandticket haben. Der baden-württembergische Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) warnte jedoch davor, dass nicht genutzte Mittel dringend ins nächste Jahr übertragen werden müssen, da das Ticket sonst möglicherweise teurer werden könnte.

dpa