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Solar-Ausbauziel für 2030 zur Hälfte erreicht

Mit einer installierten Leistung von mehr als 107 Gigawatt ist die Hälfte des Weges geschafft – doch der Solarboom verliert an Schwung.

Solarparks wie dieser in der Nähe der Autobahn 95 in Bayern machen knapp ein Drittel der in Deutschland installierten Leistung aus. (Archivbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa

Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland bis zum Jahr 2030 ist zur Hälfte abgeschlossen. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind derzeit etwa 107,5 Gigawatt Leistung installiert. Bis 2030 soll diese Zahl auf 215 Gigawatt steigen. Die rund 5,3 Millionen Anlagen auf Dächern, Balkonen, Freiflächen über Parkplätzen und teilweise sogar auf Gewässern decken derzeit etwa 15 Prozent des deutschen Strombedarfs.

«In den letzten 25 Jahren hat sich die Photovoltaik von einer teuren Satellitentechnik zur preiswertesten Stromerzeugungsform auf Erden entwickelt», sagt Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Doch trotz der aktuellen Erfolgsmeldung ist er besorgt: Zuletzt habe sich der Ausbau der Solarstromerzeugung verlangsamt. Daher sieht sein Verband das Ziel für 2030 inzwischen gefährdet und warnt davor, das Tempo zu drosseln.

«Kein Selbstläufer»

«Der Strombedarf wächst und die Solarisierung von Dächern, Fassaden und Freiflächen darf nicht nachlassen. Die Hälfte des Weges ist geschafft, doch die nächste Etappe ist kein Selbstläufer», sagt Körnig. In seinen Augen führt an einem stärkeren Ausbau von Photovoltaik und Speichern kein Weg vorbei. «Die aktuelle Hitzewelle und zunehmende Klimafolgeschäden verdeutlichen dies schmerzhaft.»

Insbesondere der Ausbau von Speichern steht für den Verband im Vordergrund, «um das volle Photovoltaik-Potenzial systemdienlich zu entfalten». Derzeit seien in Deutschland rund zwei Millionen Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von rund 20 Gigawattstunden in Betrieb. Bis 2030 brauche es jedoch eine Speicherkapazität von rund 100 bis 150 Gigawattstunden. Um hier voranzukommen, müsse die im Koalitionsvertrag vorgesehene baurechtliche Privilegierung von Batterienspeichern zeitnah umgesetzt werden. 

Anlagen auf und an Häusern machen den Großteil der Leistung aus

Gemäß dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur entfallen die meisten Anlagen und die installierte Leistung auf bauliche Anlagen auf oder an Dächern von Gebäuden und Fassaden. Es sind 4,2 Millionen Anlagen mit rund 71 Gigawatt in Betrieb gemeldet. An zweiter Stelle – gemessen an der Leistung – stehen Freiflächenanlagen. Obwohl es nur knapp 20.000 gibt, erreichen sie fast 33 Gigawatt. Balkonkraftwerke sind mit gut einer Million zwar viel häufiger, aber aufgrund ihrer geringeren Leistung kommen sie insgesamt nur auf knapp einem Gigawatt.

dpa