Der weltgrößte Lebensmittelkonzern kämpft mit einer schwachen Nachfrage. Viele Menschen halten sich wegen gestiegener Preise bei Markenartikeln zurück. Nun will der Maggi-Hersteller sparen.
Sparsame Verbraucher: Nahrungsmittelriese Nestlé schrumpft
Der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt, Nestlé, plant nach einem Gewinnrückgang im Jahr 2024, beim Einkauf zu sparen und in wichtige Marken zu investieren – darunter Kaffee und Tierfutter. Dies gab der neue Vorstandsvorsitzende Laurent Freixe in Vevey, Schweiz, bekannt. Als Beispiele nannte er neue Nespresso-Produkte oder Luxusfutter für Katzen. Auch das Geschäft mit Abnehmen und Frauengesundheit seien für Nestlé interessante Wachstumsbereiche.
Wie andere Konsumgüterhersteller hat Nestlé in den vergangenen Jahren die Preise erhöht, um gestiegene Rohstoffkosten an Kunden weiterzugeben. Doch angesichts der Inflation setzen Verbraucher vermehrt auf günstige Eigenmarken von Einzelhändlern oder kaufen beim Discounter. Damit wird es für den Produzenten von Marken wie Kitkat, Maggi und Nespresso schwerer, gestiegene Kosten weiterzugeben.
Kommen kleinere Verpackungsgrößen?
Der Deutschland-Chef Alexander von Maillot erklärte in Frankfurt, dass er weiterhin einen hohen Kostendruck, insbesondere bei Kaffee und Kakao, erwartet. Es ist nach wie vor das Ziel, nicht alle Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Er kündigte an, mehr in Werbung investieren zu wollen. Die Möglichkeit, kleinere Verpackungsmengen wie bei Konkurrenten einzuführen, um Preiserhöhungen auszugleichen, schloss er nicht aus.
Preisdruck macht Nestlé zu schaffen
Im letzten Jahr hatte Nestlé mit geringer Nachfrage, hohen Kosten und dem starken Franken zu kämpfen. Der weltweite Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 91,4 Milliarden Franken (96,5 Mrd. Euro). Der Gewinn sank um 2,9 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken.
Nestlé-Chef Freixe hatte bereits im November bekannt gegeben, dass Einsparungen von etwa 2,5 Milliarden Franken bis Ende 2027 vorgenommen werden, um größere Investitionen ins Marketing zu ermöglichen. Freixe betrachtet den Einkauf als einen wichtigen Hebel. Darüber hinaus plant Nestlé Effizienzsteigerungen. Es ist noch unklar, ob dies zu Stellenstreichungen führen wird.