Die Branche erwartet ein Wachstum trotz gedämpfter Kauflaune. Preise steigen moderat, Trend zu Spielzeugen mit Künstlicher Intelligenz.
Deutsche Spielwarenbranche optimistisch für Weihnachtsgeschäft

Trotz der eher gedämpften Kauflaune der Verbraucher ist die deutsche Spielwarenbranche optimistisch in Bezug auf das Weihnachtsgeschäft. Die Lust am Schenken bleibe ungebrochen, so der Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren (BVS), Steffen Kahnt, in Nürnberg. Nach drei rückläufigen Jahren werde die Branche in diesem Jahr wieder wachsen.
Laut einer Prognose der BVS werden die Menschen bis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich 4,5 Milliarden Euro für Spielzeuge ausgegeben haben – das entspricht etwa 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotzdem wird die Branche nicht an die Rekordwerte der Corona-Jahre anknüpfen können, als die Nachfrage nach Beschäftigungsmöglichkeiten während des Lockdowns stark gestiegen ist.
Hightech und Klassiker unter dem Baum
Das Weihnachtsgeschäft ist für die Spielwarenbranche traditionell besonders wichtig. Joachim Stempfle vom Marktforschungsinstitut Circana erklärte, dass etwa ein Drittel der Umsätze im November und Dezember erzielt werden. Die Preise sind für die Verbraucher erfreulich: Sie sind im Durchschnitt nur leicht gestiegen und liegen mit einem Anstieg von 1,8 Prozent unter der Inflationsrate.
Im Durchschnitt gaben die Verbraucherinnen und Verbraucher letztes Weihnachten 168 Euro pro Kind für Spielzeuge aus, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BVS ergab (Vorjahr: 150 Euro). Experten zufolge sind in diesem Jahr vor allem Spielzeuge mit Künstlicher Intelligenz im Trend, aber auch Klassiker wie Kugelbahnen, Puzzles, Bausets, Eisenbahnen und Kuscheltiere.
Achtung vor Billig-Produkten
Die deutschen Spielwarenhersteller befürchten jedoch, dass die Menschen in diesem Jahr sparsamer bei den Weihnachtsgeschenken sein könnten. «Die Konsumenten halten das Geld zusammen und achten verstärkt auf Preispunkte», sagte Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Hersteller und Händler warnen jedoch davor, günstige Weihnachtsgeschenke auf Online-Plattformen aus Drittländern zu kaufen.
Neue Testkäufe des europäischen Spielwarenverbandes Toy Industries of Europe haben erneut ergeben, dass ein Großteil der dort erworbenen Spielzeuge eklatante Sicherheitsmängel aufweist, sagte Brobeil. Er bestellte unter anderem Babyrasseln, Plüschtiere, Puppen, Spielschleim, Magnetspielzeug und batteriebetriebene Spielzeuge auf sieben Online-Marktplätzen und ließ sie in einem Expertenlabor untersuchen. Das Ergebnis: Fast neun von zehn Produkten stellen ein Risiko für Kinder dar, da sich unter anderem Kleinteile lösen oder Knopfzellbatterien zugänglich sind.








