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Anklage gegen Ex-Immobilien-Milliardär René Benko in Wien

Die WKStA erhebt Anklage wegen Vermögensverschiebung zu Lasten der Gläubiger. Benko soll Angehörigen 300.000 Euro geschenkt haben.

René Benko wird wegen betrügerischer Krida angeklagt
Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat erstmals Anklage gegen den ehemaligen Immobilien-Milliardär René Benko erhoben. Der Justizbehörde zufolge soll Benko bei seiner Insolvenz als Einzelunternehmer Vermögenswerte zuungunsten der Gläubiger beiseitegeschafft haben. Eine entsprechende Anklage wurde beim Landgericht Innsbruck eingereicht.

Konkret wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, dass er «unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer absehbaren Konkurseröffnung» Angehörigen noch 300.000 Euro geschenkt habe. Der Straftatbestand lautet im österreichischen Recht betrügerische Krida. Insgesamt belaufe sich der in diesem Verfahren festgestellte Schaden auf 660.000 Euro. Der Strafrahmen betrage ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe.

Gesamtschaden von 300 Millionen Euro

Laut WKStA ist die Anklage Teil des Verfahrenskomplexes im Zusammenhang mit der gescheiterten Signa-Gruppe. Es wird gegen etwa ein Dutzend Beschuldigte und zwei Verbände ermittelt. Der bisher ermittelte Gesamtschaden beläuft sich auf 300 Millionen Euro.

Die Behörde beschuldigt den 48-Jährigen auch der Untreue, des Betrugs und des Bankrotts. Er wird beschuldigt, Investoren betrogen zu haben und Vermögenswerte vor Behörden, Gläubigern und Insolvenzverwaltern versteckt zu haben. Seit Januar sitzt er in Untersuchungshaft.

Benko hatte während der Niedrigzinsphase ein komplexes Firmennetzwerk aufgebaut. Er investierte unter anderem in die Galeria-Warenhausgruppe, das Luxuskaufhaus KaDeWe und das Hamburger Elbtower-Projekt. Neben internen Konzernproblemen wurde Signa durch steigende Zinsen, Energiepreise und Baukosten in die Knie gezwungen.

dpa