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Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland im Juli 2025

Die Zahl der neuen Regelinsolvenzen stieg um 19,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Experten erwarten mehr Pleiten für das Gesamtjahr aufgrund verschiedener belastender Faktoren.

Deutlich mehr Unternehmen als ein Jahr zuvor haben im Juli Insolvenz angemeldet (Symbolbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Im Juli verzeichnete Deutschland den stärksten Anstieg der angemeldeten Firmenpleiten seit Oktober. Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es 19,2 Prozent mehr neue Regelinsolvenzen als im Vorjahresmonat.

Im Mai gab es erstmals seit März 2023 einen Rückgang der Pleitezahlen, was Hoffnung auf eine Trendwende weckte. Doch bereits im Juni stiegen die Zahlen wieder an. Es ist noch unklar, ob alle Fälle von den Insolvenzgerichten bis zur Aufnahme in die offizielle Statistik gebracht werden. Laut Angaben des Bundesamtes erfolgt der Zeitpunkt des Insolvenzantrags oft etwa drei Monate vorher.

Viele kleinere Betriebe betroffen

In der aktuellen monatlichen Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt sich, dass die Zahlen wieder deutlicher anziehen. Im Juli verzeichnete das IWH 1.588 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland – 13 Prozent mehr als im Juli 2024 und 64 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 vor der Corona-Pandemie. Trotz der geringeren Anzahl an Großinsolvenzen waren vergleichsweise wenige Arbeitsplätze von den Insolvenzen betroffen.

Anstieg der Pleitezahlen im Gesamtjahr erwartet

Verschiedene Auskunfteien gehen davon aus, dass es im Gesamtjahr mehr Firmenpleiten geben wird als 2024. Im Vorjahr wurde laut amtlichen Zahlen mit 21.812 Fällen ein Höchststand seit 2015 verzeichnet. Der Anstieg war erwartet worden, nachdem die staatliche Unterstützung im Zuge der Corona-Pandemie ausgelaufen war. Zudem kämpfen die Unternehmen mit hohen Energiepreisen, Bürokratie und politischer Unsicherheit.

Die Amtsgerichte meldeten für den Mai 2025 nach abschließenden Ergebnissen 2.036 beantragte Unternehmensinsolvenzen, was einem Rückgang um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

dpa