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Start bundesweiter Chemie-Tarifverhandlungen

Tarifrunden in der Chemie gehen in aller Regel ohne Streiks über die Bühne. Dennoch wird hart um Positionen gerungen. Vor dem Auftakt liegen die Positionen der Tarifpartner noch weit auseinander.

Die IG Bergbau Chemie Energie fordert 7 Prozent mehr Geld für die Beschäftigen.
Foto: Sebastian Willnow/dpa

Die Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 585.000 Beschäftigten in der Chemieindustrie stehen heute im thüringischen Teistungen im Mittelpunkt. Dort kommen die IG Bergbau Chemie Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) bis einschließlich Mittwoch zur ersten bundesweiten Verhandlungsrunde über den neuen Branchentarifvertrag zusammen.

Die Gewerkschaft fordert 7 Prozent mehr Geld in den Verhandlungen, während die Arbeitgeber zunächst die aus ihrer Sicht schlechte wirtschaftliche Lage der Unternehmen ansprechen wollen.

Die Forderung sei weder krisengerecht noch finanzierbar, sagte BAVC-Hauptgeschäftsführer Klaus-Peter Stiller. «Wir müssen noch viel aufholen, bis wir das Niveau vor Beginn des Ukraine-Krieges wieder erreicht haben. Außerdem haben die Chemie-Beschäftigten erst zu Jahresbeginn 3,25 Prozent mehr Geld bekommen. Sie werden 2024 ohne jede weitere Tariferhöhung real mehr Geld in der Tasche haben.»

Gewerkschaft: Blockadehaltung ist Gift für Branche

Der Verhandlungsführer der IG BCE, Oliver Heinrich, beschuldigt die Arbeitgeber, eine Blockadehaltung einzunehmen. Diese Haltung schade der Attraktivität der Branche. Die Gewerkschaft strebt neben Gehaltserhöhungen auch tarifliche Vorteile für ihre Mitglieder im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern an. Konkret könnten diese Vorteile in Form von mehr Freizeit, höherem Gehalt oder einer verbesserten sozialen und gesundheitlichen Absicherung für Gewerkschaftsmitglieder festgeschrieben werden.

Bei diesen weit auseinander liegenden Positionen wird kein Abschluss erwartet. Eine weitere bundesweite Verhandlungsrunde ist bereits für Anfang Juni in Wiesbaden geplant. Den Bundesverhandlungen sind Gespräche in den neun Tarifregionen vorausgegangen, die in der Regel die Vereinbarungen der Bundesebene übernehmen.

dpa