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Autozulieferer Bosch plant Sparmaßnahmen in Milliardenhöhe

Der Zulieferer Bosch will jährliche Kosten um 2,5 Milliarden Euro senken und weitere Stellen abbauen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Autozulieferer Bosch muss noch mehr sparen als erwartet. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Der Zulieferer Bosch muss angesichts der Krise in der Autobranche massiv sparen. Die Kosten des Geschäftsbereichs sollen um 2,5 Milliarden Euro pro Jahr sinken. Das kündigten Mobilitätschef-Chef Markus Heyn und Bosch-Arbeitsdirektor Stefan Grosch in einem Interview mit der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» an. 

Das Unternehmen aus Gerlingen bei Stuttgart hat seit einiger Zeit an seinen Kosten gearbeitet. Die Konzernführung hat bisher jedoch kein genaues Sparziel genannt. Einsparungen sollen unter anderem im Personalbereich vorgenommen werden. In einer Mitteilung hieß es, dass ein weiterer Stellenabbau unvermeidlich sei.

«Die gesamte Branche steckt in einer umfassenden Transformation und das ist ein Marathonlauf. Wir müssen uns kontinuierlich damit beschäftigen, wie wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten», sagte Heyn. Man habe dabei wichtige erste Schritte gemacht, aber müsse weitere gehen. Die Kostenlücke soll nach Angaben von Grosch bereits in den kommenden Jahren sehr deutlich reduziert werden und spätestens 2030 geschlossen sein. Dazu setze man viele Hebel in Bewegung. «Die notwendigen Beschlüsse werden wir noch in diesem Jahr fällen und mit den Arbeitnehmervertretern besprechen.»

Weiterer Stellenabbau in Sicht

Seit Ende 2023 hat Bosch eine Vielzahl von Job-Abbauprogrammen – insbesondere im Zulieferbereich. Tausende Stellen sollen weltweit gestrichen werden, viele davon in Deutschland. Grosch und Heyn haben nicht bekannt gegeben, wie viele zusätzliche Stellen gefährdet sind. Man wird jedoch die Vereinbarung einhalten, die betriebsbedingte Kündigungen in der Sparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt. Einsparungen sollen unter anderem bei Material- und Energiekosten erfolgen. Außerdem soll die Produktivität gesteigert werden.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Zuliefersparte, Frank Sell, teilte mit: Man verschließe nicht die Augen vor der angespannten Situation. Es habe aber bereits umfangreiche Kosteneinsparungen gegeben. «Wir erwarten daher bei dieser erneuten Ankündigung, dass das Management zeitnah konkret wird, was geplant ist. Schluss mit der Salamitaktik». Die Geschäftsführung müsse den Mitarbeitern die Zukunft der Sparte in Deutschland aufzeigen und gemeinsam mit den Betriebsräten Lösungen entwickeln.

Mobilitätssparte soll trotz Krise wieder wachsen

Die Autokrise hat Bosch schwer getroffen. Auf der IAA-Mobilitätsmesse hat das Unternehmen kürzlich jedoch angekündigt, dass es in der Zuliefersparte wieder mit einem gewissen Wachstum rechnet. Der Umsatz wird in diesem Jahr voraussichtlich um weniger als zwei Prozent steigen. Trotz einer weltweit stagnierenden Fahrzeugproduktion, schwacher Nachfrage und Verzögerungen bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren wächst das Unternehmen weiter. Neben Antrieben, Sicherheitssystemen, Lenk- und Bremssystemen sowie Sensoren liefert Bosch auch Hochleistungsrechner und Software an die Hersteller.

dpa