Die Stimmung sinkt, während die Investitionen stagnieren. Trotz Unsicherheiten bleibt Zuversicht für bessere Geschäfte in Zukunft.
Deutsche Start-ups kämpfen mit schwierigem Geschäftsklima

Die Stimmung unter deutschen Start-ups ist auf den niedrigsten Stand seit der Corona-Krise 2020 gefallen. Die stagnierende Wirtschaft erschwert Geschäfte in der Branche, während etablierte Firmen weniger in Innovationen investieren, heißt es in einer neuen Studie des Startup-Verbands. «Ähnlich wie im ersten Jahr der Pandemie leiden Start-ups unter Unsicherheiten und der damit verbundenen Zurückhaltung am Markt.»
Das Geschäftsklima unter Start-ups fiel von 39 Punkten im Jahr 2024 auf zuletzt 31,7 Zähler und erreichte damit ein ähnliches Niveau wie im Jahr 2020. Das Geschäftsklima wird wie der bekannte Ifo-Index berechnet, der aus einer Bewertung der aktuellen Lage und der Aussichten besteht.
Lage mau, Zuversicht größer
Fast die Hälfte der Befragten bewertet ihre Lage lediglich als befriedigend, weitere 15 Prozent finden sie schlecht und nur 35 Prozent gut. Bei den Aussichten überwiegt jedoch die Zuversicht. „Gut die Hälfte (52 Prozent) rechnet binnen sechs Monaten mit besseren Geschäften“, so der Verband. Grundlage der Studie ist der Deutsche Startup Monitor, für den zwischen Juni und August 1.846 Firmen befragt wurden.
«Auch wenn die wirtschaftlichen Unsicherheiten den Druck auf junge Unternehmen erhöhen, bleibt das Vertrauen in die eigene Innovationskraft und die langfristigen Wachstumsperspektiven groß», sagt Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands.
Der Zugang zu Kapital von Investoren hat sich zwar in letzter Zeit etwas verbessert, aber Deutschland hinkt im globalen Vergleich hinterher, so der Verband. Seit Anfang 2023 wurde in den USA im Verhältnis zur Wirtschaftskraft etwa viermal so viel in Start-ups investiert wie hierzulande. In Großbritannien war es das Dreifache und in Frankreich das Eineinhalbfache. Der Verband fordert eine entschlossene Politik der Bundesregierung für Start-ups.
Mehr Milliarden-Start-ups
Ungeachtet von Geldsorgen in der Gründerbranche gelingt einigen wenigen Start-ups der Aufstieg zu einer Bewertung von mindestens einer Milliarde Euro. Der Zahl solcher Firmen («Einhörner») sei auf 31 gestiegen, auch dank des Booms um Künstliche Intelligenz.
Laut dem Verband gab es im Jahr 2019 nur 11 Start-ups mit einer Milliardenbewertung, im Jahr 2024 waren es 28. Zu den wertvollsten deutschen Start-ups gehören der KI-Übersetzungsdienst DeepL, der Neobroker Trade Republic und die Rüstungsfirma Helsing.