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Strom- und Gaspreise sinken zum Jahreswechsel

Verbraucher können mit Einsparungen von bis zu 161 Euro rechnen. Viele Haushalte profitieren von Preissenkungen.

Viele Stromkunden in der Grundversorgung müssen ab Januar weniger bezahlen. Grund sind vor allem gesunkene Beschaffungskosten. (Symbolbild)
Foto: Henning Kaiser/dpa

Laut einer Analyse von Verivox werden ab Januar viele Verbraucher mit Grundversorgungstarifen weniger für Strom und Gas zahlen müssen. Die Ergebnisse der bereits angekündigten Preisänderungen zum Jahreswechsel lagen der Deutschen Presse-Agentur dpa vorab vor.

Wie ändern sich die Strompreise? 

Laut Verivox haben regionale Grundversorger zum Jahreswechsel bislang 113 Preissenkungen von durchschnittlich 9 Prozent angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden entspreche das einer Entlastung von rund 161 Euro im Jahr. «Von den Preissenkungen profitieren rund 2,2 Millionen Haushalte in Deutschland, die noch in der örtlichen Grundversorgung mit Strom sind.» Doch es gibt nicht nur Senkungen: Zum Jahreswechsel registrierte das Portal auch 4 Strompreiserhöhungen um durchschnittlich 1 Prozent. 

Zu den Unternehmen, die ihre Preise senken, gehört beispielsweise der kommunale Versorger Rheinenergie in Köln. Die Preissenkung wird mit den sinkenden Beschaffungskosten und den Bundeszuschüssen für die Netzentgelte begründet. „Diese Zuschüsse geben wir ohne Zeitverzug in vollem Umfang an unsere Kunden weiter“, erklärte kürzlich der Rheinenergie-Chef Andreas Feicht. Ab Januar kostet die Kilowattstunde in Köln 31,48 Cent, was rund 12 Prozent weniger ist als zuvor.

Der Energieversorger MVV senkt auch in Mannheim die Strompreise in der Grundversorgung um knapp 11 Prozent auf 34,82 Cent je Kilowattstunde.

«Der staatliche Zuschuss zu den Stromnetzentgelten sorgt für niedrigere Strompreise für viele Haushalte», erklärte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Allerdings komme die Entlastung nicht bei allen Menschen an, da die Stromnetzgebühren nicht überall sänken und die Versorger sie auch nicht direkt an ihre Kunden weitergeben müssten. 

Wie ändern sich die Gaspreise? 

Verivox registrierte bislang 69 Gaspreissenkungen bei Grundversorgern, im Schnitt um 7 Prozent. Nach einer Hochrechnung des Portals profitieren davon rund 700.000 Haushalte. «Die Heizkosten sinken somit für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden um rund 183 Euro pro Jahr.» 10 Versorger hätten Erhöhungen um durchschnittlich 6 Prozent angekündigt. 

Die derzeit stabilen Großhandelspreise für Gas böten den Gasversorgern, die derzeit noch sehr hohe Preise hätten, Spielraum für Preissenkungen, erklärte Storck. «Zwar wird im kommenden Jahr die Nutzung der Gasnetze teurer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage gleicht diese Mehrkosten jedoch rechnerisch wieder aus.» 

Auch die Rheinenergie senkt die Gaspreise zum Jahreswechsel um etwa acht Prozent auf 12,34 Cent je Kilowattstunde. Als Begründung nennt der Versorger hauptsächlich gesunkene Beschaffungskosten. Ebenso sinken die Preise bei den Stadtwerken München um acht Prozent. In Mannheim bleiben die Erdgaspreise für die Endkunden hingegen zum Jahreswechsel unverändert.

Was bedeutet Grundversorgung? 

Haushalte beziehen immer dann Strom und Gas in der Grundversorgung, wenn sie keinen speziellen Vertrag mit dem Anbieter abgeschlossen haben. Der Grundversorger ist immer der Energieversorger, der in einem bestimmten Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom oder Gas versorgt. Laut Verivox gibt es bundesweit etwa 800 Strom-Grundversorger und 700 Gas-Grundversorger.

Preisänderungen in diesen Tarifen müssen spätestens sechs Wochen vorher bekannt gemacht werden. Laut Bundesnetzagentur bezieht noch rund ein Viertel der Haushalte Strom im Grundversorgungstarif. Bei Gas ist es rund ein Fünftel. Grundversorgungsverträge können laut Verbraucherzentrale jederzeit mit zwei Wochen Kündigungsfrist beendet werden. Zu beachten ist, dass die örtlichen Grundversorger auch andere Tarife anbieten, die oft günstiger sind.

dpa