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Studie: 1,4 Billionen Euro für klimagerechten Umbau nötig

Deutschlands Wohngebäude verursachen rund 14 Prozent aller CO2-Emissionen. Ein klimagerechter Umbau würde laut einer Studie rund 1,4 Billionen Euro kosten. Lohnen würde es sich aber trotzdem.

Für den klimagerechten Umbau aller deutschen Wohnimmobilien wären laut einer Studie rund 1,4 Billionen Euro nötig. (Archivbild)
Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Der klimagerechte Umbau von Deutschlands Wohngebäuden bis zum Jahr 2050 würde einer Studie zufolge rund 1,4 Billionen Euro kosten. «Die Dekarbonisierung des Immobiliensektors ist ein sehr dickes Brett, das gebohrt werden muss», sagte Arne Holzhausen von Allianz Research. Doch je früher es angegangen werde, desto besser, betonte er mit Blick auf eine gemeinsame Untersuchung des Versicherungskonzerns Allianz und des Kreditversicherers Allianz Trade.

1,4 Billionen Euro nötig für klimagerechten Umbau

In den vier größten europäischen Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien seien bis 2050 Investitionen in Höhe von rund 3 Billionen Euro erforderlich. «Rund die Hälfte davon entfallen mit 1,4 Billionen Euro allein auf den deutschen Wohnungssektor, um die notwendigen Renovierungen und Energieeffizienzsteigerungen zu finanzieren», sagte Holzhausen.

Laut Angaben verursachen Wohngebäude in Deutschland rund 14 Prozent aller CO2-Emissionen – ohne Berücksichtigung indirekter Emissionen. Dies macht den Sektor zu einem bedeutenden Verursacher von Treibhausgasemissionen und zu einem wichtigen Hebel für die Erreichung der Klimaneutralität.

Auch das Gebäudeenergiegesetz, oft als Heizungsgesetz bezeichnet, wurde durch die Ampel reformiert. Es fordert, dass jede neu installierte Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Es kann, aber muss nicht zwingend eine Wärmepumpe sein. CDU, CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag angekündigt, das Gesetz abzuschaffen. Es bleibt jedoch unklar, was genau stattdessen kommen wird. Es wird wahrscheinlich weiterhin ein Gebäudeenergiegesetz geben.

Immobilienpreise würden wohl um 0,5 Prozentpunkte steigen

Der Studie zufolge würde ein klimagerechter Umbau Immobilien um etwa 0,5 Prozentpunkte verteuern. Doch es lohnte sich dennoch. «Allein in Deutschland könnte die Wertschöpfung in der Immobilienbranche 2050 um eine Billion Euro höher liegen – und rund 107.000 neue Arbeitsplätze schaffen», sagte Holzhausen. Dadurch könnte die Arbeitslosenquote um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte sinken.

Laut Untersuchungen könnte eine Kombination aus höheren CO2-Preisen, gezielter finanzieller Unterstützung und verbesserten politischen Rahmenbedingungen dazu führen. Die Studienautoren sind jedoch überzeugt, dass der CO2-Preis allein nicht ausreicht. Erst Preise von über 300 Euro pro Tonne würden die erwarteten Kosteneinsparungen decken. Aktuell liegt der Preis bei 55 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid.

dpa