Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Studie: KI-Rechenleistung wird sich bis 2030 vervierfachen

In Deutschland werden immer mehr Rechenzentren gebaut – besonders für KI-Anwendungen. Doch im Vergleich zu Ländern wie USA und China haben das Land sowie ganz Europa noch erheblichen Nachholbedarf.

Deutschland muss dem IT-Verband Bitkom zufolge gegensteuern, um bei Rechenzentren international den Rückstand nicht noch größer werden zu lassen. (Archivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Laut einer Untersuchung bleiben Deutschland und Europa in den kommenden Jahren beim Ausbau von Rechenzentren, insbesondere für Künstliche Intelligenz (KI), weit zurück. Bitkom prognostiziert, dass sich die Leistung aller installierten Rechenzentren in Deutschland bis 2030 um 60 Prozent auf mehr als 5.000 Megawatt erhöhen wird. Dies ist jedoch nur ein Bruchteil der Leistung, die Länder wie die USA und China bereits heute haben.

Laut Bitkom sollen die Rechenzentren-Kapazitäten in den USA bis 2030 auf 95.000 Megawatt mehr als verdoppeln. China plant ebenfalls einen schnelleren Ausbau. In Europa sollen die Kapazitäten bis dahin um rund 70 Prozent auf 28.000 Megawatt steigen.

Die für KI genutzte Rechenleistung wird sich in Deutschland bis 2030 vervierfachen, von derzeit 530 Megawatt auf dann 2.020 Megawatt Anschlussleistung, teilte Bitkom mit. Das entspricht rund 40 Prozent der Gesamtleistung in Rechenzentren. Dadurch steigt auch der Energiebedarf. Im laufenden Jahr lag dieser bei 21,3 Milliarden Kilowattstunden (kWh) – nahezu eine Verdoppelung innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Hessen hat bei der Leistung die Nase vorn

«Rund zwei Drittel des Strombedarfs entfallen dabei auf die IT-Infrastruktur der Rechenzentren, also Server, Speicher und Netzwerktechnik», hieß es. Das übrige Drittel entfalle auf die Kühlung oder die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Angesichts des steigenden Bedarfs besonders durch KI und Computeranwendungen im Netz (Cloud-Computing) werde Energieeffizienz immer wichtiger. 

Mit über 1.100 Megawatt installierter Leistung befinden sich die größten Rechenzentren-Kapazitäten im Großraum Frankfurt in Hessen, insbesondere im Großraum Frankfurt. In den kommenden Jahren soll sich die installierte Leistung dort mehr als verdoppeln. Die Region zeichnet sich vor allem durch die Anbindung an Europas größten Netzwerkknoten sowie ein bereits vorhandenes Rechenzentrum-Ökosystem aus.

Aber auch die Region Berlin-Brandenburg positioniere sich zunehmend als wichtiger Hub für Rechenzentren «mit einer hohen internationalen Sichtbarkeit». 

Um gleichwohl international die Lücke zu verkleinern, müssten Deutschland und Europa gegensteuern, forderte Bitkom. «Die Bundesregierung sollte daher umgehend die angekündigte Rechenzentrumstrategie mit konkreten Maßnahmen vorlegen», hieß es.

dpa