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Studie: Mehr Schwarzarbeit wegen schlechter Wirtschaftslage

Die Wirtschaft in Deutschland schrumpft. Das hat viele Auswirkungen – auch auf Schwarzarbeit. Eine Prognose für das laufende Jahr verheißt wenig Gutes.

Die Schwarzarbeit in Deutschland wird 2025 laut einer Prognose zunehmen. (Symbolbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Laut einer Studie von Arbeitsmarktexperten wird die Schattenwirtschaft in Deutschland aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums und steigender Arbeitslosigkeit weiter zunehmen. Die Prognose für das laufende Jahr besagt, dass der Umfang der durch Schwarzarbeit erbrachten Leistungen bis 2025 nominal um 6,1 Prozent auf 511 Milliarden Euro steigen wird, wie es in der Studie von Professor Friedrich Schneider aus Linz und Professor Bernhard Boockmann aus Tübingen vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW, Tübingen) heißt. Preisbereinigt bedeutet dies eine Zunahme um 3,8 Prozent.

Mehr Schwarzarbeit wegen steigender Sozialversicherungsbeiträge

Hauptgrund für diese Entwicklung sei die schwächelnde Wirtschaft. «Dies verringert die Erträge gemeldeter Arbeitsverhältnisse und erzeugt einen Anreiz zu nicht gemeldeten oder illegalen Tätigkeiten», so die Experten. Allein dies führe zu einem Zuwachs bei der Schattenwirtschaft um 16,2 Milliarden Euro. Höhere Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung sorgten für einen Anstieg um 2,0 Milliarden Euro. 

Laut Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent schrumpfen und die Inflationsrate bei 2,2 Prozent liegen. Darüber hinaus wird von einer Arbeitslosenzahl von 2,9 Millionen ausgegangen.

Geringer Anstieg von Mindestlohn wirkt kaum gegen den Trend

Der vergleichsweise geringe Anstieg des Mindestlohns oder die gestiegene Verdienstgrenze für geringfügig Beschäftigte könnten diese Entwicklung laut weiteren Angaben kaum aufhalten. Ebenso habe die Begrenzung der kalten Progression nur wenig Einfluss auf das Ausmaß der Schattenwirtschaft. Die kalte Progression bezieht sich auf den Effekt, dass Steuerzahler mehr an den Staat abführen müssen, selbst wenn ihre Lohnerhöhung nur die Inflation ausgleicht. Diese Maßnahmen sollen insgesamt zu einem Rückgang der Schattenwirtschaft um 2,7 Milliarden Euro führen, so die Prognose.

Immer mehr Menschen arbeiten schwarz

Erst vor Kurzem ergab eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), dass die Anzahl der Menschen, die schwarz arbeiten, zunimmt. Laut IW schätzte ihre Zahl zwischen acht und zehn Millionen, basierend auf einer repräsentativen Befragung von über 2.600 Personen ab 18 Jahren im April und Mai 2024.

dpa