Handwerk dringend auf der Suche nach Fachkräften

Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen dem Handwerk bundesweit rund 113.000 Fachkräfte. Insbesondere werden Fachkräfte für Bauelektrik und Kfz-Technik gesucht, wie das IW berichtet. Zuletzt gab es etwa 18.300 offene Stellen für Bauelektriker und 16.300 für Kfz-Techniker, für die es keine passenden qualifizierten Arbeitssuchenden gab. Die Fachkräftelücke im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik beträgt 12.200 Stellen.

IW-Expertin: «Lücke wird von Jahr zu Jahr größer»

Die Anzahl der neuen Ausbildungsverträge in diesen Berufen steigt zwar langsam an, jedoch wächst der Bedarf der Unternehmen schneller, so das IW. «Die Lücke wird deshalb von Jahr zu Jahr größer», erklärte Studienautorin Lydia Malin.

«Jobs im Handwerk sind vielfältig, bieten die Möglichkeit, früh Verantwortung zu übernehmen, und somit gute Karriereperspektiven», warb Malin. Die Berufe seien außerdem krisensicher und stets gefragt. Zudem seien Handwerker unerlässlich für eine erfolgreiche Klimatransformation.

Die IG Metall fordert verbesserte Ausbildungsbedingungen im Handwerk. Die Betriebe sollten durch verbindliche tarifliche Regelungen attraktiver für den Nachwuchs werden, erklärte IG Metall-Tarif- und Handwerksvorständin Nadine Boguslawski gemäß einer Mitteilung der Gewerkschaft zum Tag des Handwerks (21. September). «Mit Mobilitäts-, Energie- und Wärmewende ist das Handwerk eine entscheidende Basis einer besseren Zukunft», so Boguslawski.

Obwohl die Ausbildungszahlen in Klimaberufen wie Elektrotechniker oder Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima leicht gestiegen sind, wird der tatsächliche Bedarf an Nachwuchs bei weitem nicht gedeckt. Laut IG Metall profitieren etwa 30 Prozent der Beschäftigten im Handwerk von Tarifverträgen. Etwa 60 Prozent der jungen Fachkräfte wechseln nach ihrer Ausbildung in andere Branchen.