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Studie: Studierende müssen mehr für Wohnungen bezahlen

Studentinnen und Studenten, die nach einer Wohnung oder einem WG-Zimmer suchen, müssen immer mehr Geld dafür einplanen. Die angespannte Lage in den Unistädten könnte Deutschland auch Wachstum kosten.

Studentinnen und Studenten auf Wohnungssuche müssen einer aktuellen Studie zufolge immer tiefer in die Tasche greifen. (Symbolbild)
Foto: Peter Kneffel/dpa

Laut einer Studie müssen Studentinnen und Studenten bei neu vermieteten Zimmern in Wohngemeinschaften oder Wohnungen immer tiefer in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr stiegen die Angebotsmieten im Durchschnitt um 5,1 Prozent, wie aus dem aktuellen Studentenwohnreport des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.

Die Mieten in 38 deutschen Hochschulstädten wurden analysiert, die im zweiten Quartal auf großen Immobilienportalen und in Zeitungen inseriert waren. Mit Ausnahme von Heidelberg stiegen die Kaltmieten an allen Standorten. Am stärksten war der Anstieg in Berlin (plus 9,4 Prozent) und Leipzig (plus 9,3 Prozent). Die geringsten Preiserhöhungen wurden in Würzburg und Tübingen verzeichnet (beide 1,6 Prozent).

Studentenbuden in München am teuersten

Um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten, haben die Forscher die Preise für eine 30 Quadratmeter große Musterwohnung in der Nähe einer Universität kalkuliert. In München zahlen studentische Neumieter am meisten: Die Musterwohnung kostet dort monatlich 807 Euro warm. Es folgen Berlin (678 Euro) sowie Frankfurt am Main und Stuttgart (beide 674 Euro). Am preiswertesten können Studierende demnach in Chemnitz (263 Euro) und Magdeburg (333 Euro) wohnen.

In einem 20 Quadratmeter großen Muster-WG-Zimmer zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch hier müssen Studentinnen und Studenten in der bayerischen Landeshauptstadt am meisten hinblättern. Genau 588 Euro. Danach kommen Konstanz (558 Euro), Hamburg (542 Euro) und Frankfurt (535 Euro).

Große Konkurrenz um weniger Wohnraum

Die Ursache für die Entwicklung liegt in der schwierigen Situation auf dem Wohnungsmarkt. Viele Menschen können sich den Kauf von Immobilien nicht mehr leisten, und aufgrund hoher Zinsen ist die Bautätigkeit stark rückläufig. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen auf den ohnehin angespannten Mietwohnungsmarkt drängen und mit den Studierenden konkurrieren. Darüber hinaus ist das Angebot an 29 der 38 Standorte teilweise deutlich gesunken – auch weil derzeit weniger Menschen umziehen. Dieser Druck führt zu Preiserhöhungen.

Die Forscher sehen in den steigenden Kosten auch zunehmend einen Risikofaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Man sei auf gut ausgebildete Akademiker angewiesen. Angesichts des Fachkräftemangels auch aus dem Ausland. «Ohne eine Chance auf Zugang zu Wohnraum werden auf Dauer wieder deutlich weniger internationale Studierende nach Deutschland kommen», schrieb IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer in einem Vorwort zum Reporter. Die Probleme könnten letztlich auch Wachstum kosten. 

dpa