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Studie: Viele Jugendliche könnten schneller in Ausbildung

Tausende finden nach der Schule keinen Ausbildungsplatz, beginnen erst mal Übergangsweise Praktika oder Kurse. Viele könnten aber eigentlich direkt durchstarten, ergibt eine Befragung.

Viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz machen erst einmal ein Betriebspraktikum - trotz Tausender unbesetzter Lehrstellen. (Archivbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Laut einer bundesweiten Umfrage unter Fachkräften, wie von der beauftragenden Bertelsmann Stiftung angegeben, könnten viele Jugendliche früher eine Ausbildung beginnen, anstatt zunächst Praktika und Kurse zu absolvieren, wenn sie individuelle Unterstützung und ein breiteres Angebot erhalten würden.

Laut Studie nehmen jedes Jahr fast 250.000 Jugendliche eine staatlich geförderte Maßnahme in Anspruch, weil sie keinen Ausbildungsplatz finden. Viele von ihnen könnten laut der Studie mit den richtigen Angeboten direkt eine Ausbildung beginnen.

Etwa 1.540 Fachkräfte, die Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen, wurden Ende 2024 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung befragt. Zu den Befragten gehörten Mitarbeiter von Jobcentern, Berufsschulen, Bildungsträgern und Einrichtungen der Jugendhilfe. Aus ihrer Sicht ist es erforderlich, den Jugendlichen mehr individuelle Unterstützung beim Einstieg ins Berufsleben zu bieten.

Zehntausende Ausbildungsplätze sind unbesetzt 

Es wurde berichtet, dass fast 70.000 Ausbildungsplätze in Deutschland im Jahr 2024 unbesetzt blieben. Gleichzeitig haben fast eine Viertelmillion Jugendliche Maßnahmen wie ein Betriebspraktikum ergriffen, da sie nach der Schule keine Lehrstelle gefunden haben oder ihnen wichtige Kompetenzen fehlten. Während der Übergangsphase sollen sie grundlegende Kenntnisse erwerben – also berufsbezogene Fähigkeiten erlangen oder einen Schulabschluss nachholen.

Etwa 65 Prozent der Jugendlichen hätten laut den befragten Fachkräften die Fähigkeiten, um direkt eine Ausbildung zu beginnen. Genauer gesagt könnten rund 25 Prozent der jungen Menschen sofort mit einer Ausbildung beginnen, wenn es einen geeigneten Platz für sie gäbe. Und etwa einem Drittel der Jugendlichen trauen die Experten eine Ausbildungsrolle zu, vorausgesetzt, sie werden professionell begleitet.

Laut der Bertelsmann Stiftung sind nur etwa ein Drittel der jungen Menschen im Übergangssektor von dessen Angeboten tatsächlich profitabel. Es sei wichtig, das Potenzial der Jugendlichen besser zu nutzen. Dadurch könnten die Fördermittel gezielter eingesetzt werden, um jungen Menschen zu helfen, die wirklich dringend Unterstützung benötigen, betonte die Kinder- und Jugendstiftung.

dpa