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Robuste Lieferketten: Taiwan setzt auf Kooperation im Halbleiterbereich

Präsident Lai Ching-te betont die Bedeutung von Partnerschaften und Investitionen in Technologie, um globale Herausforderungen zu bewältigen.

Taiwans Präsident Lai will mehr Kooperationen für robuste Halbleiter-Lieferketten. (Archivbild)
Foto: Johnson Lai/AP/dpa

Der ostasiatische Inselstaat Taiwan setzt angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen auf mehr Kooperation für robuste Lieferketten im Halbleiterbereich. «Taiwan ist ein zuverlässiger Partner, und mit unserer technologischen Basis und unserem kooperativen Geist werden wir mit demokratischen Partnern weltweit zusammenarbeiten», sagte Präsident Lai Ching-te vor Eröffnung der Halbleitermesse Semicon in der Hauptstadt Taipeh.

Der rasante Fortschritt bei Künstlicher Intelligenz (KI) habe zudem den globalen Wettbewerb verschärft, sagte Lai. «Kein einzelnes Land kann diese Herausforderungen allein bewältigen», betonte er. Lai verwies auf Taiwans wachsende Präsenz in der Hightech-Industrie und auf Investitionen in den USA, Europa, Japan und Südostasien. 

Enge Verbindungen nach Sachsen

In Dresden baut der taiwanesische Chip-Gigant TSMC gemeinsam mit Bosch, Infineon und NXP eine Halbleiterfabrik. Das erste europäische Chipwerk der Taiwaner soll auch die europäische Lieferkette widerstandsfähiger machen. Denn Taiwan, das von China als Teil seines Territoriums betrachtet wird, liegt an einer wichtigen Seefahrtsroute. Ein Konflikt in der Region hätte ernste Auswirkungen auf globale Lieferketten.

Lai kündigte an, dass Taiwan mehr als 100 Milliarden Taiwan-Dollar investieren wird, um die KI-Infrastruktur zu verbessern. Taiwan plant, die Forschung in den Bereichen Quantencomputing und Robotik zu priorisieren und internationale Unternehmen anzuziehen, die Forschungs- und Entwicklungszentren auf der unabhängig regierten Insel errichten möchten.

Die Semicon ist eine jährliche Messe für Halbleitertechnologie. In diesem Jahr erwarten die Organisatoren 1.200 Unternehmen aus 56 Ländern. Im deutschen Pavillon präsentieren 18 Firmen ihre Produkte aus den Bereichen Fertigung, Verpackung, Nachhaltigkeit und Präzisionssensoren. Auch der sächsische Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) wird erwartet.

dpa