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Keine Streiks im deutschen Luftverkehr im Sommer

Tariffrieden bis 2026 für Lufthansa-Kabinenpersonal nach erfolgreichen Verhandlungen, Gehaltserhöhungen und Prämie vereinbart.

Bereit für den ersten Flug nach monatelanger Pause ist die Kabine dieser bislang geparkten Passagiermaschine der Lufthansa.
Foto: Boris Roessler/dpa

Flugreisende brauchen sich für den Sommer keine größeren Streiks im deutschen Luftverkehr mehr zu sorgen. Die Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) gab am Donnerstag in Frankfurt bekannt, dass das Kabinenpersonal der Lufthansa die Eckpunkte eines neuen Tarifvertrags abgeschlossen hat.

Die Vereinbarung über eine Laufzeit von drei Jahren garantiert bis Ende 2026 einen Tariffrieden in der Kabine. Die Gehälter der fast 19.000 Beschäftigten werden in drei Stufen um 17,4 Prozent erhöht, einschließlich des Zinseffekts. Einige Zulagen werden ebenfalls angehoben. Außerdem wurde vereinbart, dass eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro so bald wie möglich ausgezahlt wird. Die Zustimmung der Ufo-Mitglieder in einer erneuten Urabstimmung bleibt jedoch vorbehalten.

Die Gewerkschaft hatte ursprünglich 15 Prozent mehr Geld bei der halben Laufzeit von 18 Monaten gefordert. Die Gehälter werden nun zum 1. Mai dieses Jahres um 8 Prozent, zum 1. März 2025 um 5 Prozent und schließlich zum 1. März 2026 um 3,5 Prozent erhöht. Daraus ergibt sich für den Gesamtzeitraum mit dem Zinseffekt eine Steigerung um 17,4 Prozent. Ufo hat sich zudem verpflichtet, nach Auslaufen des Tarifvertrags zum Jahreswechsel 2026/27 drei Monate lang nicht zu Arbeitskämpfen aufzurufen.

Bislang keine Lösungen für Lufthansa-Töchter

Ufo hatte zuletzt am 12. März den Flugbetrieb der Lufthansa mit einem Streik zum Erliegen gebracht. Über Ostern wurde auf einen weiteren Streik verzichtet. Die danach erzielte Eckpunkte-Vereinbarung wurde bereits von den Gremien der Gewerkschaft und des Unternehmens genehmigt.

Die Mitarbeiter in den Flugzeugen der Lufthansa-Töchter Cityline und Discover sind nicht betroffen. Ufo hat über Fortschritte in den Verhandlungen zu den jeweiligen Haustarifverträgen berichtet, aber es gibt noch keine Lösungen. Der Konflikt bei der Ferienfluggesellschaft Discover hatte auch Auswirkungen auf die Gespräche bei der Lufthansa. Bei der vor knapp drei Jahren gegründeten Ferien-Airline streben Piloten und Flugbegleiter nach ersten Tarifverträgen.

Vor Ostern wurde der Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal durch eine Schlichtung zwischen Lufthansa und Verdi gelöst. Die Verdi-Mitglieder haben das Ergebnis mit einer Zustimmung von 94,5 Prozent akzeptiert. Die Piloten haben bereits seit längerem einen langfristigen Tarifvertrag. Auch für die privaten Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen wurde am vergangenen Wochenende durch eine Schlichtung ein Kompromiss erzielt. Im Frühjahr hatten die drei Berufsgruppen abwechselnd große Teile des deutschen Luftverkehrs bestreikt und zum Stillstand gebracht.

dpa