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Tarifverhandlungen bei Lufthansa fortgesetzt

Passagiere können weiter auf ein Ende der Streiks im deutschen Luftverkehr hoffen. In Verhandlungen und Schlichtungsgesprächen wird nach Lösungen in mehreren Tarifkonflikten gesucht.

Nach Gewerkschaftsangaben wird nun an einem geheimen Ort nur für das Personal der Muttergesellschaft Lufthansa verhandelt.
Foto: Lando Hass/dpa

Bei der Lufthansa sind die Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal wieder aufgenommen worden. Der Ausgang der Gespräche zwischen Unternehmen und der Gewerkschaft «Unabhängige Flugbegleiter Organisation» (Ufo) war am Mittag kurz nach Beginn völlig offen.

Möglich sind neben einem Abschluss oder einem Abbruch auch eine Verlängerung der aktuellen Runde oder eine Vertagung. Beide Seiten haben Stillschweigen über den weiteren Verlauf vereinbart. Das Unternehmen bestätigte nicht einmal den Verhandlungstermin, während die Gewerkschaft den Beginn bestätigte.

Fortschritte bei Discover Airlines

Ufo hat Fortschritte bei den Verhandlungen zu den Vergütungs- und Arbeitsbedingungen der Lufthansa-Tochter Discover Airlines gemeldet. Es wurde an inhaltlichen Themen wie Urlaub, Einsatzplanung, Tabellenerhöhungen und zusätzlichen Entgeltbestandteilen gearbeitet. Es stehen noch zwei Termine aus, um den sozialpartnerschaftlichen Umgang zwischen Unternehmen und Gewerkschaft zu klären.

Ufo hatte zuletzt den Flugbetrieb der Lufthansa am 12. März mit einem Streik zum Stillstand gebracht. Vorher hatten die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung den Arbeitskampf mit über 96 Prozent Zustimmung unterstützt. Über Ostern wurde auf einen weiteren Streik verzichtet. Die Kabinengewerkschaft fordert für die etwa 18.000 Flugbegleiter der Lufthansa sowie für ihre 1000 Kollegen bei der Regionaltochter Cityline eine Gehaltserhöhung um 15 Prozent über eine Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem strebt die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen an.

Gemäß Angaben der Gewerkschaft wird am heutigen Donnerstag an einem vertraulichen Ort ausschließlich mit dem Personal der Muttergesellschaft Lufthansa verhandelt. Die Verhandlungen für die Cityline werden separat zur Monatsmitte fortgesetzt.

Schlichtung für private Luftsicherheitsunternehmen

Am Freitag startet auch die Schlichtung für etwa 25.000 Mitarbeiter der privaten Luftsicherheitsunternehmen, die außerhalb Bayerns an Flughäfen im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Gepäck, Fracht und Personal kontrollieren. Es gab bereits mehrere Warnstreikwellen an verschiedenen Flughäfen.

Der Tarifkonflikt um die rund 25.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa wurde bereits seit dem vergangenen Mittwoch beigelegt. Sie werden Gehaltssteigerungen von durchschnittlich 12,5 Prozent innerhalb von zwei Jahren sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro erhalten. Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt einer Befragung der Verdi-Mitglieder, die sich in einer Urabstimmung ebenfalls für Streiks ausgesprochen hatten.

dpa