Für die zwei größten Berufsgruppen bei Tuifly, die Piloten und das Kabinenpersonal, gibt es schon eine Einigung. In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden aber hakt es.
Tarifverhandlungen bei Tuifly scheitern – Warnstreiks?
Die Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Airline Tuifly sind gescheitert. Die Gewerkschaft Verdi kündigte deshalb an, Warnstreiks vorzubereiten. An welchen Flughäfen diese stattfinden sollen, werde man in Kürze entscheiden, teilte Verdi mit.
«Alle Beschäftigten der Tuifly (…) arbeiten mit hohem Engagement an der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Tui-Flieger», sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. «Dafür haben sie Wertschätzung und Respekt von ihren Arbeitgebern verdient.»
Behle kritisierte, dass dieser Respekt in den aktuellen Verhandlungen fehle. Die Arbeitgeber hätten bereits gemachte Angebote zurückgezogen und verschlechtert.
Geringe Auswirkungen bei Warnstreik
Laut Branchenkreisen wird nur mit geringen Auswirkungen bei einem Warnstreik gerechnet. Etwa 320 Mitarbeiter arbeiten für Tuifly am Boden.
Seit dem vergangenen Sommer wird über einen Manteltarifvertrag verhandelt, seit Januar auch über einen neuen Vergütungstarifvertrag. Verdi fordert höhere Gehälter, Entlastungen im Schichtdienst und eine Überarbeitung der Eingruppierungen, um Qualifikationen angemessener zu honorieren. Mitarbeiterkreisen zufolge geht es den Beschäftigten hauptsächlich um eine Gehaltserhöhung – und weniger um strukturelle Veränderungen.
Tuifly sieht gute Chancen für Einigung
Vor rund zwei Wochen hatten sich Tuifly und Verdi in der Tarifrunde für die Kabinenbeschäftigten geeinigt. «In den vergangenen Wochen haben die Tarifvertragsparteien vielfach bewiesen, dass sie auch in einem schwierigen Umfeld zu tragfähigen Kompromissen kommen können», sagte Behle.
Die Arbeitgeberseite forderte Verdi auf, zurück an den Verhandlungstisch zu kehren. „Man sei zuversichtlich, gemeinsam einen Kompromiss finden zu können“, sagte ein Tui-Sprecher.