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Telekom schaltet im Sommer 2028 GSM-Mobilfunk (2G) ab

Der Mobilfunkstandard GSM (2G) ist technisch betrachtet hoffnungslos veraltet. Doch mit der Abschaltung tun sich die Provider schwer. Betroffen sind nämlich nicht nur Verbraucher mit Uralt-Handys.

Die Deutsche Tellekom möchte im Sommer 2028 das veraltete GSM-Netz abschalten (Archivfoto).
Foto: picture alliance / dpa

Die Deutsche Telekom plant, das veraltete Mobilfunknetz GSM (2G) bis zum Sommer 2028 abzuschalten. Laut dem Unternehmen aus Bonn wird voraussichtlich am 30. Juni 2028 das 2G-Mobilfunknetz vollständig deaktiviert. Ab dann sind Mobilfunk-Telefonate bei der Deutschen Telekom nur noch in den Netzen 4G (LTE) und 5G möglich.

Die technische Umstellung betrifft Besitzerinnen und Besitzer von alten 2G-Handys. Ab dem Sommer 2028 können sie mit diesen Geräten nicht mehr telefonieren und müssen entweder auf ein Smartphone oder ein LTE-taugliches Einfach-Handy umsteigen.

Aktualisierungsbedarf im Internet der Dinge

Die Abschaltung des GSM-Netzes betrifft auch Dienste im Internet der Dinge. Einige vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen sind noch über GSM online. Um sicherzustellen, dass diese Anlagen auch nach der Abschaltung von 2G weiterhin ordnungsgemäß funktionieren, sollten Anbieter und Nutzer jetzt aktiv werden und den Austausch der verbleibenden alten Funkmodule vorbereiten, empfiehlt die Deutsche Telekom. Besonders bei Geräten oder Anlagen mit langfristigen Servicezyklen kann der Austausch durch rechtzeitige Planung vergleichsweise kostengünstig erfolgen.

GSM – in Europa entwickelt

Der in Europa entwickelte Standard GSM (Global System for Mobile Communications) definierte erstmals digitale Mobilfunknetze und löste in Deutschland Anfang der 1990er Jahre die bis dahin entwickelten analogen Mobilfunknetze A, B und C ab. Die Technik wird auch als 2G – die zweite Generation der Mobilfunktechnologie – bezeichnet. Die analogen Technologien gelten zusammengefasst als erste Generation (1G). Nachfolger von GSM (2G) war in Europa UMTS (3G).

Vor mehr als zehn Jahren wurden in Deutschland 4G-Netze (LTE) eingeführt. Die vierte Mobilfunk-Generation ermöglicht nicht nur schnellere Datenübertragungen, sondern bietet auch mit VoLTE (Voice over LTE) eine bessere Sprachqualität als GSM. Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Generation des Mobilfunks verfügbar.

In mehreren Ländern, wie zum Beispiel in Skandinavien oder der Schweiz, wurden bereits 2G-Netzwerke abgeschaltet. Die Telekom ist in Deutschland der erste Netzbetreiber, der ein Datum für die Abschaltung von 2G bekannt gegeben hat.

Mehr Frequenzspektrum für 4G und 5G

Mobilfunk-Provider haben ein handfestes Interesse daran, GSM abzuschalten, weil der veraltete Standard wertvolle Frequenzbereiche im Mobilfunkspektrum blockiert, die für 4G oder 5G genutzt werden könnten. «Mit dem frei werdenden 2G-Frequenzspektrum können wir unser Netz weiter verbessern», sagt Abdu Mudesir, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland. «Wir wollen schnelle Datenübertragung für alle – und wir wollen sie überall.» Deshalb nutze die Deutsche Telekom die Frequenzen in ihrem Netz zukünftig für 4G und 5G, um besonders in ländlichen Bereichen das mobile Surfen noch besser zu machen.

dpa