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Termin steht: Benko muss sich zweitem Prozess stellen

Ein erstes Urteil über zwei Jahre Haft für Ex-Milliardär René Benko ist noch nicht rechtskräftig. Schon kommt es zu einem neuen Verfahren mit ähnlichen Vorwürfen. Es geht um Luxusuhren und Bargeld.

Wenige Wochen nach seinem ersten Prozess muss sich der Ex-Milliardär René Benko erneut vor Gericht verantworten
Foto: Barbara Gindl/APA/dpa

Gemäß dem Landesgericht Innsbruck wird der österreichische Investor René Benko am 10. Dezember einem weiteren Prozess wegen mutmaßlicher Schädigung seiner Gläubiger unterzogen. Ein zweiter Verhandlungstag ist für den 16. Dezember geplant.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-jährigen ehemaligen Milliardär vor, dass er versucht habe, Wertgegenstände wie Luxusuhren und 120.000 Euro Bargeld vor seinen Gläubigern zu verstecken, als die Signa-Gruppe vor der Pleite stand.

Schaden von 370.000 Euro

Laut Anklage sollen die genannten Vermögenswerte in einem Tresor im Haus von Angehörigen versteckt gewesen sein. Eine Mitangeklagte habe angeblich zur Tat beigetragen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 370.000 Euro. Somit beträgt der mögliche Strafrahmen bis zu zehn Jahre Haft. In Österreich wird diese Straftat als betrügerische Krida bezeichnet.

In einem vorherigen ähnlichen Verfahren wurde der einst gefeierte Investor im Oktober vom Landesgericht Innsbruck zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung haben Berufung eingelegt. Das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig. Benko hat sich im Verfahren nicht schuldig bekannt.

Milliarden-Forderungen von 3.000 Gläubigern

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat unterdessen eine aktualisierte Bilanz über die Insolvenz des von Benko gegründeten Immobilien- und Handelskonzerns Signa vorgelegt. „Insgesamt gibt es etwa 3.000 Gläubiger“, sagte Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer.

Die Forderungen beliefen sich auf etwa 40 Milliarden Euro, wovon knapp 12 Milliarden Euro anerkannt wurden. Darunter fielen auch Forderungen zwischen einzelnen Signa-Gesellschaften. Weinhofer sagte, dass die Aufarbeitung des größten Konkurses in der Geschichte Österreichs mindestens zehn Jahre dauern werde.

Im Herbst 2023 war das Signa-Konglomerat nach und nach in die Insolvenz geraten, obwohl es aus mehr als 1.130 Gesellschaften bestand. Steigende Zinsen und als riskant angesehene Übernahmen wie die der deutschen Warenhauskonzerne Karstadt und Kaufhof hatten das Geschäftsmodell beeinträchtigt.

dpa