Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Tesla: Autonomes Fahrzeug wird im Sommer vorgestellt

Elon Musk verspricht schon seit Jahren selbstfahrende Teslas – doch bisher blieb es bei einem Assistenzsystem. Nun will er aber schließlich ein Robotaxi vorführen.

Elon Musk, Tesla-Chef, setzt auf Robotaxis.
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Tesla plant, sein lange angekündigtes Robotaxi am 8. August vorzustellen. Elon Musk, CEO des Unternehmens, kündigte die Präsentation auf seiner Online-Plattform X an. Es gibt vorerst keine weiteren Details. Das autonome Fahrzeug wird laut früheren Angaben auf einer neuen technischen Plattform basieren, die die Produktion effizienter und kostengünstiger machen soll.

Musk verspricht schon seit Jahren, dass Teslas autonom fahren werden – und dies den Wert der Wagen und das Geschäftsmodell radikal verändern werde. Bisher ist die «Autopilot»-Technik in Teslas Elektroautos lediglich ein Fahrassistenz-System, das Kontrolle und Eingreifen durch einen Menschen am Steuer erfordert.

«Autopilot»-Kameras führten bereits zu Unfällen

Anders als bereits aktive Robotaxi-Anbieter wie die Google-Schwesterfirma Waymo beteuerte Musk stets, er wolle nur Kameras einsetzen und auf die teureren Laser-Radare verzichten, die die Umgebung von Fahrzeugen abtasten. Dieser Ansatz ist bei Fachleuten umstritten. In der Vergangenheit kam es zu Unfällen, nachdem «Autopilot»-Kameras von der Sonne geblendet wurden – während die Fahrer sich zu sehr auf die Technik verließen.

So soll in Kalifornien demnächst ein Prozess um den Tod eines Tesla-Fahrers im März 2018 in die heiße Phase gehen. Sein Wagen war mit eingeschaltetem «Autopilot»-System auf einem Highway im Silicon Valley gegen einen Betonpoller gefahren. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB führte das Unglück auf Grenzen des Systems sowie Unachtsamkeit des Fahrers zurück.

«Autopilot» sei möglicherweise einer falschen Spurmarkierung gefolgt und habe das Auto bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde direkt auf den Poller gesteuert. Der Tesla habe keinen rechtzeitigen Warnhinweis auf ein Hindernis gegeben.

Die Aufzeichnungen ergaben, dass der Fahrer nicht am Steuer war. Es wird vermutet, dass er möglicherweise ein Smartphone-Spiel gespielt hat. Tesla plant im Prozess darauf hinzuweisen, dass er abgelenkt war.

«Full Self-Driving» im Test

In den USA können Tesla-Fahrer derzeit eine fortgeschrittene «Autopilot»-Version mit der Bezeichnung «Full Self-Driving» (komplett selbstfahrend) testen. Bisher werden die Wagen trotz des Namens auch damit nicht zu autonom fahrenden Autos. Die Menschen am Steuer tragen weiterhin die Verantwortung und auf Videomitschnitten war zu sehen, dass sie immer wieder eingreifen mussten, um Unfälle durch Fehler der Software zu verhindern. Es ist unklar, ob Musk die Robotaxis weiterhin nur mit Kameras fahren lassen will.

Die Tesla-Aktie stieg nach der Ankündigung im nachbörslichen Handel am Freitag um fast vier Prozent. Tesla steht derzeit unter Druck aufgrund eines Rückgangs der Auslieferungen im letzten Quartal. Der Elektroauto-Pionier spürt insbesondere in China den Wettbewerb durch preiswertere Modelle chinesischer Hersteller. Gemäß früheren Aussagen von Musk könnte die Produktion eines günstigeren Tesla-Fahrzeugs Ende 2025 beginnen. Nach der Vorstellung neuer Tesla-Modelle vergingen in der Vergangenheit mehrere Jahre, bis sie erhältlich waren.

dpa