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Tesla legt Autoproduktion an fünf Tagen auf Eis

Die unsichere Lage im Roten Meer, Stromausfall nach einem Anschlag, ein Brückentag: Die Produktion im Tesla-Werk in Grünheide stand schon mehrfach in diesem Jahr still – nun bald wieder.

Der Parkplatz vor dem Haupteingang zum Tesla-Werk.
Foto: Soeren Stache/dpa

Der US-Elektroautobauer Tesla fährt die Autoproduktion in seinem einzigen europäischen Werk in Grünheide bei Berlin in diesem Jahr erneut herunter – diesmal an fünf Tagen. Am 7., 14., 17., 27. und 28. Juni soll die Produktion ruhen, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit und bestätigte einen Bericht des «Handelsblatts» (Montag). Tesla begründet die geplanten Pausen im Juni mit Verbesserungen. «Die geplanten produktionsfreien Tage dienen Upgrades der Fertigungsanlagen zur Effizienzsteigerung sowie Optimierung von Verfügbarkeiten und Taktzeiten», teilte die Sprecherin mit.

Die vorübergehende Stilllegung ist demnach in der Fahrzeug- und Antriebsfertigung vorgesehen, nicht aber in der Gießerei und der Batteriezellproduktion. Die Zeitung beruft sich auf eine Mitteilung an die Belegschaft über «kurze Boxenstopps» an fünf Tagen.

Produktion lag schon mehrfach auf Eis

Es ist nicht die erste Produktionspause in diesem Jahr. Tesla hatte die Fertigung Ende Januar in Grünheide in Brandenburg wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer für rund zwei Wochen ruhen lassen. Im März kam es in der Nähe der Fabrik zu einem Anschlag auf die Stromversorgung. Wegen eines Stromausfalls lag die Autoproduktion bei Tesla fast eine Woche lang auf Eis. Die linksextreme «Vulkangruppe» erklärte, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Der Generalbundesanwalt ermittelt.

Im Mai haben Umweltaktivisten während der Protesttage nach Christi Himmelfahrt versucht, das Tesla-Gelände zu stürmen, was von der Polizei verhindert wurde. Am Tag nach dem Feiertag wurde im Werk nicht gearbeitet. Das Unternehmen hatte auf den Brückentag hingewiesen.

Stellenabbau auch in Grünheide

Der US-Autobauer produziert seit über zwei Jahren Elektroautos südöstlich von Berlin. Etwa 12.000 Mitarbeiter sind in der Fabrik tätig. Der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla aufgrund der Flaute auf dem Markt für Elektroautos betrifft auch Hunderte von Arbeitsplätzen in der Fabrik in Grünheide. Im April hatte das Unternehmen den Abbau von 400 Stellen in Grünheide angekündigt.

Tesla plant trotzdem weiterhin, die Produktion in Zukunft zu steigern. Im Brandenburger Werk sollen langfristig zwei Millionen Autos pro Jahr hergestellt werden. Das erste Ziel von einer Million Autos wurde bisher jedoch noch nicht erreicht. Auch die Erweiterung des Fabrikgeländes, um einen Güterbahnhof und Logistikflächen zu errichten, ist umstritten. Die Gemeindevertreter haben dem Bebauungsplan zugestimmt, obwohl sich eine Bürgerbefragung gegen die Erweiterung ausgesprochen hatte.

dpa