Der Elektroautomarkt in Deutschland ist für Tesla schwierig. Der Leiter des einzigen europäischen Autowerks von Tesla-Chef Elon Musk in Deutschland ist dennoch zuversichtlich.
Tesla rechnet mit Produktionssteigerung in deutschem Werk

Tesla plant trotz schwieriger Marktlage in Deutschland, die Produktion in seiner Autofabrik in Grünheide bei Berlin im Jahr 2026 erneut zu steigern. Laut Werksleiter André Thierig konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr in jedem Quartal die Produktion wie geplant erhöhen.
«Wir schauen damit auch positiv ins neue Jahr und gehen von einer weiteren Steigerung aus.» Rund 11.000 Beschäftigte stellen laut Unternehmen in dem Werk in Brandenburg gut 5.000 Fahrzeuge pro Woche her, das sind rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr.
«Wir konnten die Arbeitsplätze hier sichern, waren niemals wie andere Industriestandorte in Deutschland von Produktionsstillstand oder Stellenabbau betroffen», sagte der Werksleiter. Der Standort sei auch im Jahr 2025 weiter ausgebaut worden mit substanziellen Investitionen nicht nur in den Anlauf der Modelle. So sei ein neues Gebäude für Vorserienfahrzeuge errichtet worden.
Tesla-Werksleiter geht von «stabiler Lage» aus
Die aktuelle Lage bezeichnete der Werksleiter als «stabil». «Wir beobachten das natürlich kontinuierlich und werden dann die Märkte und die Produktion auch entsprechend anpassen», sagte Thierig. «Kanada ist als Markt hinzugekommen.» Kanadische Kunden könnten die Fahrzeuge aus Grünheide günstiger kaufen, weil die höheren US-Einfuhrzölle nicht anfallen.
Die Automobilindustrie befindet sich weltweit in einer Profitabilitätskrise. In Deutschland hat der Elektroautomarkt wieder an Fahrt gewonnen, aber für Tesla bleibt er dort schwierig: Von Januar bis November 2025 wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt 17.358 neue Tesla-Pkw zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von etwa 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Tesla beliefert mehr als 30 Märkte von Grünheide in Brandenburg aus und ist daher weniger anfällig für Krisen. Die einzige europäische E-Auto-Fabrik von Tesla-Chef Elon Musk hat im Jahr 2022 offiziell mit der Produktion begonnen.
Ausbau der Fabrik weiter geplant
Der Werksleiter hält es für sinnvoll, dass die Bundesregierung Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen beim Kauf und Leasing von E-Autos unterstützt, während US-Präsident Donald Trump eine Elektroauto-Prämie von 7.500 Dollar auslaufen ließ. Er drängt jedoch auf Tempo.
«Wichtig ist es unserer Meinung nach, dass die Ankündigung jetzt sehr schnell umgesetzt wird, damit die Verbraucher auch wirklich wissen, was genau kommt und wann es auch kommt», sagte Thierig. Allerdings sollen nach Plänen der EU-Kommission auch nach 2035 Autos mit Verbrenner neu zugelassen werden können.
Den geplanten Ausbau der Fabrik hat der Autobauer weiter im Blick. «Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau der Produktionskapazitäten haben wir bereits erhalten», sagte der Werksleiter. «Für die zweite Teilgenehmigung haben wir den Antrag noch nicht eingereicht.» Dazu liefen Vorbereitungen. Der Schritt erfolge, wenn die Entscheidungsträger in den USA beschließen, die Fabrik auszubauen. Im Norden der Fabrik wird derzeit der Bahnhof Fangschleuse verlegt und eine neue Landstraße entsteht.
Anfang Dezember kündigte der US-Elektroautobauer an, er wolle die Bedingungen für die Produktion kompletter Batteriezellen in Deutschland schaffen. Es wird erwartet, dass ab 2027 bis zu acht Gigawattstunden Batteriezellen pro Jahr hergestellt werden.
Die Umweltschützer sind besorgt, da die Fabrik teilweise im Wasserschutzgebiet liegt. Tesla weist die Bedenken zurück und betont, dass der Wasserverbrauch sinkt. Seit über einem Jahr wird das gesamte Produktionsabwasser recycelt. Laut dem Werksleiter wird dadurch deutlich weniger Wasser verbraucht als in den Vorjahren.








