Der Gartenversand Gärtner Pötschke ist zahlungsunfähig. Das 1912 gegründete Unternehmen hat Insolvenz angemeldet – erneut. Es ist bereits die dritte Pleite seit 2019.
Traditionsversand Gärtner Pötschke insolvent – Zum dritten Mal in sechs Jahren
Kaarst – Die nächste Traditionsmarke fällt: Gärtner Pötschke, eines der ältesten Versandhäuser Deutschlands, hat beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz beantragt. Bereits 2019 und 2024 musste das Gartenunternehmen gerettet werden – jetzt scheint das Ende nahe. Besonders bitter: Noch im Frühjahr 2025 wurde ein neuer Onlineshop gelauncht, doch dieser hat laut Insolvenzverwalter eher geschadet als geholfen.
Ein Name, der für viele Kindheit bedeutet
Über Jahrzehnte hinweg war Gärtner Pötschke mit seinen bunten Katalogen eine Institution. Blumen, Pflanzen, Samen und Gartenzubehör fanden über den Postversand den Weg in Millionen Haushalte. 138 Mitarbeiter arbeiteten zuletzt für das Unternehmen. Viele davon schon seit Jahrzehnten.
Nun bangen sie um ihre Jobs. Der Geschäftsbetrieb läuft laut Insolvenzverwalter Dr. Christian Holzmann zunächst weiter – gesichert durch Insolvenzgeld. Parallel startet ein Investorenprozess. Ob ein drittes Mal gerettet werden kann, ist jedoch offen.
Diese Probleme führten zur Pleite
Die Probleme seien vielfältig, wie Holzmann erklärt:
- Der neue Webshop funktionierte schlecht und führte zu Kaufabbrüchen
- Die Logistikkosten seien massiv gestiegen
- Die Kundennachfrage sei stark eingebrochen
- Gleichzeitig habe das Unternehmen wichtige Modernisierungsschritte verschlafen
Besonders kritisch: Erst kürzlich hatte ein Sohn des Droege-Gründers, der das Unternehmen wieder auf Kurs bringen sollte, überraschend das Handtuch geworfen – nur Tage vor der Insolvenzanmeldung.
Droege Group schweigt – wie geht es weiter?
Gärtner Pötschke gehört zur milliardenschweren Droege Group aus Düsseldorf, die sich in den vergangenen Jahren als Retter aufgespielt hatte. Doch diesmal hält sich das Unternehmen bedeckt. Eine Stellungnahme zur aktuellen Entwicklung verweigert Droege mit Verweis auf rechtliche Gründe.
Ob ein neuer Investor gefunden wird, ist offen. Klar ist: Ohne Hilfe wird das Traditionsunternehmen nicht mehr lange durchhalten.