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Trump bringt Stahl- und Aluminiumzölle auf den Weg

Donald Trump setzt in seiner Wirtschaftspolitik weiterhin auf Zölle – diesmal geht es um Einfuhren von Stahl und Aluminium. Damit knüpft der US-Präsident an seine erste Amtszeit an.

US-Präsident Trump setzt weiter auf Zölle.
Foto: Alex Brandon/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten einzuführen. Der Republikaner hat im Weißen Haus entsprechende Anordnungen unterzeichnet und betonte, dass die Zölle für Einfuhren aus allen Ländern gelten sollen. Es ist jedoch noch unklar, ab wann diese Maßnahme in Kraft treten wird. Laut Berichten mehrerer US-Medien ist der 4. März als Starttermin vorgesehen.

Die US-Regierungszentrale veröffentlichte die von Trump unterzeichneten Dokumente nicht sofort. Der Präsident sagte zu seiner Entscheidung: «Das ist eine große Sache.» Auf diesem Weg werde Amerika wieder reich. Obwohl viele Experten sie für kontraproduktiv halten, stellt Trump Zölle regelmäßig als eine Art wirtschaftspolitisches Wundermittel dar.

Sorge in Europa und Deutschland

Trump hatte die geplanten Zölle auf Stahl und Aluminium bereits am Sonntag angekündigt. Die Europäische Union warnte den US-Präsidenten daraufhin vor der Einführung dieser Importzölle. «Die EU sieht keine Rechtfertigung für die Verhängung von Zöllen auf ihre Exporte», teilte die für die Handelspolitik zuständige EU-Kommission in Brüssel mit. «Wir werden handeln, um die Interessen europäischer Unternehmen, Arbeitnehmer und Verbraucher vor ungerechtfertigten Maßnahmen zu schützen.» 

Auch die deutsche Bundesregierung äußerte sich besorgt nach Trumps Ankündigung vom Sonntag. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin erklärte vor Journalisten, dass Zölle die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands beeinträchtigen würden. Auf die Frage, ob mögliche Gegenmaßnahmen erneut US-Produkte wie Motorräder oder Whiskey betreffen könnten, wie es während Trumps erster Amtszeit der Fall war, antwortete der Sprecher, dass es aufgrund der Erfahrungen vom letzten Mal keinen Automatismus gebe.

Erinnerungen an Trumps erste Amtszeit

Als Trump während seiner ersten Amtszeit Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte verhängte, antwortete die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter. Während der Amtszeit von Joe Biden wurde ein Stillhalteabkommen vereinbart, das die Zölle abschwächte.

Laut Wirtschaftsvereinigung Stahl ist die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie. Im Jahr 2023 wurden insgesamt vier Millionen Tonnen Stahl aus der EU in die USA exportiert. Davon stammten jährlich etwa eine Million Tonnen aus Deutschland, hauptsächlich Spezialstahl. Deutschland ist der größte Stahlproduzent in der EU und weltweit an siebter Stelle nach China, Indien, Japan, den USA, Russland und Südkorea. Die USA sind branchenübergreifend der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Exporteure.

Laut dem Branchenverband American Iron and Steel Institute beziehen die USA im Jahr 2024 ihren Stahl hauptsächlich aus Kanada, Brasilien und Mexiko. Deutschland und China sind ebenfalls unter den Top 10 der Herkunftsländer für Stahlimporte.

Aufschub für Mexiko und Kanada

Trump verwendet Zölle in der Außenpolitik, um politische Ziele zu erreichen. Im Februar wurde ein nordamerikanischer Handelskrieg vorerst abgewendet. Trump verzichtete auf Strafzölle von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada in letzter Minute, nachdem diese Zugeständnisse bei der Grenzsicherung gemacht hatten. Die Handelsbeschränkungen wurden um mindestens 30 Tage verschoben.

dpa