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Trump: Chiphersteller sollen in den USA produzieren

Der US-Präsident hat eine eigene Vorstellung davon, warum die Chipindustrie größtenteils in Asien produziert. Und er scheint die Branche mit Drohungen in die USA bringen zu wollen.

Trump will die Chip-Produktion zurück in den USA haben - oder er wird «nicht sehr glücklich sein».
Foto: Ben Curtis/AP/dpa

US-Präsident Donald Trump hat die Chipindustrie aufgefordert, mehr Produktion in die USA zu verlagern. «Taiwan hat uns das Chipgeschäft weggenommen», sagte Trump im Weißen Haus. «Wir wollen es zurück in den USA. Und wenn sie es nicht zurückbringen, werden wir nicht sehr glücklich sein», warnte er.

Die US-Chiphersteller wie Intel haben einst den Grundstein der Industrie gelegt. Allerdings werden die hochmodernen Chips heutzutage hauptsächlich in Taiwan produziert, auch wenn sie in den USA entwickelt werden. Branchenexperten führen die Veränderung unter anderem darauf zurück, dass die Hersteller über mehrere Jahrzehnte hinweg von den Behörden mit großzügigen Subventionen angelockt wurden.

Die Hauptbefürchtung im Westen ist, dass die Versorgung mit Smartphone-Chips zusammenbrechen könnte, wenn die chinesische Regierung Taiwan abriegelt.

Taiwan signalisiert Kooperation 

Taiwans Präsident Lai Ching-te sagte vor Journalisten, dass die taiwanische Regierung bereit sei, gemeinsam mit demokratischen Partnern wie den USA eine widerstandsfähige und diversifizierte Lieferkette für Halbleiter aufzubauen und Trump ein Entgegenkommen in Aussicht stellte.

Taipeh wird engen Austausch mit Washington pflegen, damit die US-Regierung die unverzichtbare Rolle Taiwans für die Stärkung der Führungsrolle der USA in der Hightech-Industrie versteht, sagte Lai. TSMC, der Chip-Riese der demokratisch regierten Inselrepublik, gab auf dpa-Anfrage keine Stellungnahme zu Trumps Aussagen ab.

Trump mag Bidens Chipsubventionen nicht 

Trumps Vorgänger Joe Biden hatte ein beinahe 40 Milliarden Dollar (38 Mrd. Euro) schweres Subventionsprogramm ins Leben gerufen, das Anreize für die Ansiedlung der Chipproduktion in den USA schaffen sollte. Europa folgte mit ähnlichen Plänen. Trump kritisierte das Vorhaben im Wahlkampf als Geldverschwendung und deutete an, dass er stattdessen lieber auf Zölle setzen würde.

«Wir hatten Intel, wir hatten diese großartigen Unternehmen, denen es so gut ging – und das wurde uns genommen und wir wollen dieses Geschäft zurück», sagte Trump. Intel versucht schon seit Jahren, bei den Produktionsprozessen zum taiwanischen Marktführer TSMC aufzuschließen. Zuletzt musste Firmenchef Pat Gelsinger seinen Hut nehmen, nachdem sich die Aufholjagd in die Länge zog. In Europa legte Intel angesichts knapper Finanzen den Bau einer neuen Fabrik in Magdeburg auf Eis, für die staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe zugesagt worden war.

dpa