Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Intel stimmt Einstieg der US-Regierung mit zehn Prozent zu

Trump bezeichnet Subventionen als Geldverschwendung und setzt auf hohe Importzölle zur Förderung der US-Produktion von Halbleitern.

Donald Trump findet, dass der US-Regierung Aktien für ihre Subventionen an Intel zustehen. (Archivbild)
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Der kriselnde Chipkonzern Intel hat laut Präsident Donald Trump dem Einstieg der US-Regierung mit einem Anteil von zehn Prozent zugestimmt. «Ich denke, es ist ein großartiger Deal für sie», sagte Trump im Weißen Haus. Nähere Details gab es zunächst nicht. Aber nach bisherigen Angaben geht es darum, dass der US-Staat die Beteiligung als Gegenleistung für die im vergangenen Jahr zugesagten Subventionen von über zehn Milliarden Dollar bekommt.

Die Aktie von Intel stieg nach Trumps Ankündigung um ungefähr sechs Prozent. Der Wert einer Beteiligung von zehn Prozent entspricht in etwa den Subventionen, die Intel für den Ausbau der US-Produktion erhalten hat.

Trumps Handelsminister Howard Lutnick hatte vor einigen Tagen betont, dass die US-Regierung Aktien ohne Stimmrechte erhalten sollte. Auf diese Weise wäre es ihr nicht möglich, direkten Einfluss auf Management-Entscheidungen bei Intel auszuüben.

Weißes Haus bevorzugt Zölle

Trump kritisiert die Subventionen für Chipkonzerne, die unter Joe Biden vergeben wurden, als Geldverschwendung. Er bevorzugt hohe Importzölle, um die Unternehmen dazu zu bringen, ihre Halbleiter in den USA herzustellen.

Derzeit werden insbesondere Hightech-Chips, beispielsweise für Smartphones, fast ausschließlich in Asien hergestellt – vor allem in Taiwan, wo es geopolitische Spannungen mit China gibt. Daher bemühen sich die USA und Europa seit einigen Jahren, mehr Produktion wieder in den Westen zu verlagern.

Der Bau der Fabriken dauert jedoch Jahre und kostet Dutzende Milliarden Dollar. Die Verlagerung der Chip-Produktion nach Asien wurde über Jahrzehnte hinweg durch hohe Subventionen vorangetrieben.

Unter Trump bekam die US-Regierung bereits eine «goldene Aktie» bei der Übernahme des amerikanischen Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel. Damit ist die Zustimmung des amerikanischen Präsidenten unter anderem für die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA, Werkschließungen oder große Übernahmen im Land notwendig.

Intel in Nöten

Intel war früher führend auf dem Halbleitermarkt, aber hat seit einigen Jahren mit Problemen zu kämpfen. Insbesondere im Bereich der Chips für Künstliche Intelligenz hat Nvidia, ein Spezialist für Grafikkarten, eine Spitzenposition erreicht. Darüber hinaus sieht sich Intel auch im traditionellen Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren einem stärkeren Druck ausgesetzt.

Der Konzern versucht, neben der Herstellung eigener Chips, auch als Auftragsfertiger für andere Halbleiter-Anbieter Fuß zu fassen. Dieser Prozess verläuft bisher jedoch eher zögerlich. Die Pläne für eine große Fabrik in Magdeburg wurden aufgrund mangelnder Nachfrage aufgegeben.

dpa