US-Präsident Trump hatte eine Reihe von Briefen an Handelspartner verschickt, in denen er mit höheren Zöllen drohte – auch an Japan. Jetzt macht er einen neuen Deal bekannt.
Trump verkündet Deal mit Japan – Zollsatz gesenkt
US-Präsident Donald Trump hat den Abschluss eines Handelsabkommens mit Japan verkündet. Man habe sich auf gegenseitige Zölle von 15 Prozent geeinigt, teilte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social mit. Zuvor hatte er noch Zölle in Höhe von 25 Prozent gefordert. «Dies ist der niedrigste Zollsatz unter den Ländern, die Handelsüberschüsse mit den Vereinigten Staaten haben», sagte Japans Regierungschef Shigeru Ishiba in Tokio. Der Nikkei-Index der Tokioter Aktienbörse legte kräftig um 1.396,40 Punkte oder 3,51 Prozent auf den Endstand von 41.171,32 Punkten zu.
«Wir haben gerade ein gewaltiges Abkommen mit Japan abgeschlossen, vielleicht das größte Abkommen, das jemals geschlossen wurde», schrieb Trump. So etwas habe es noch nie gegeben. Japan werde auf seine «Anweisung» hin 550 Milliarden Dollar (rund 470 Milliarden Euro) in den Vereinigten Staaten investieren, teilte der US-Präsident mit. 90 Prozent des Profits verblieben in den USA, wo Hunderttausende Jobs geschaffen würden.
«Schützen, was geschützt werden muss»
Japan werde sich, wie Trump schrieb, für den Handel öffnen und nannte Autos, Lastwagen, Reis und andere Produkte. Die im April eingeführten zusätzlichen 25-prozentigen Zölle auf Autos waren einer der schwierigsten Punkte in den Verhandlungen der beiden Handelspartner. Trump hatte behauptet, dass Japan nicht genug US-Autos importiert im Vergleich zur Anzahl der japanischen Fahrzeuge, die in die USA kommen.
Die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» zitierte einen japanischen Regierungsvertreter, wonach die sektorspezifischen Zölle auf Autos und Autoteile auf 12,5 Prozent gesenkt würden. Zusammen mit den ursprünglichen US-Autozöllen von 2,5 Prozent würden importierte Autos mit 15 Prozent belastet.
Japans Chefverhandler Ryosei Akazawa hatte sich auf die Senkung der Autozölle konzentriert, da dies Japans größter Exportsektor im Handel mit den USA ist. Laut Ishiba sieht das Abkommen keine Quoten für japanische Autos vor, die in die USA importiert werden. «Wir haben Verhandlungen geführt, um zu schützen, was geschützt werden muss, und ein Abkommen zu erreichen, das den nationalen Interessen beider Länder entspricht», sagte der Premier.
Zollankündigungen per Brief
Vor etwa zwei Wochen hatte der US-Präsident Japan eine Zollankündigung per Brief geschickt. Darin stand, dass ab dem 1. August auf alle Produkte aus der asiatischen Wirtschaftsnation, die in die USA eingeführt werden, 25 Prozent Zölle erhoben würden. Dies wurde nun auf 15 Prozent gesenkt.
Laut japanischen Angaben bezieht sich das Abkommen nicht auf die 50-prozentigen Zölle, die die USA auf Stahl- und Aluminiumimporte erheben. Trump hatte Zollbriefe mit verschiedenen Sätzen an Länder geschickt. Im Zollkonflikt mit der Europäischen Union gibt es noch keine Einigung.