Nicht einmal zwei von drei Autos kamen 2024 ohne Beanstandung durch die regelmäßige Hauptuntersuchung. Das liegt auch daran, dass weniger neue Fahrzeuge dazukommen.
Tüv und Co: Prüfer finden mehr schwere Mängel an Autos

Die Autos in Deutschland haben sich verschlechtert: Im vergangenen Jahr haben die Prüfer bei den regelmäßigen Hauptuntersuchungen insgesamt 144.074 Pkw gefährliche Mängel festgestellt oder sie sogar als verkehrsunsicher eingestuft. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor.
Es waren 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr – obwohl sogar etwas weniger Autos untersucht wurden. 65,1 Prozent der Hauptuntersuchungen endeten ganz ohne Beanstandung – 0,6 Prozentpunkte weniger als 2023.
Die Prüfer von Tüv, Dekra und Co. haben im vergangenen Jahr insgesamt gut 22 Millionen Autos begutachtet. 11.700 Mal wurde dabei festgestellt, dass die Pkw verkehrsunsicher sind, was bedeutet, dass sie nicht mehr aus eigener Kraft vom Hof fahren dürfen – diese Zahl ist sogar etwas gesunken.
Nach der Prüfung dürfen die Fahrzeuge, bei denen 132.374 Mal gefährliche Mängel festgestellt wurden, nur noch nach Hause oder in die Werkstatt gebracht werden und müssen nach der Reparatur erneut untersucht werden.
Erhebliche Mängel diagnostizierten die Prüfer 4,6 Millionen Mal – diese Fahrzeuge dürfen noch gefahren werden, müssen aber «unverzüglich» repariert und ebenfalls zur Nachuntersuchung gebracht werden. Geringe Mängel gab es 2,0 Millionen Mal, keine Mängel wurden 14,4 Millionen Mal festgestellt.
Mehr ältere Fahrzeuge geprüft
Ein möglicher Grund für die Zunahme schwerwiegender Mängel könnte sein, dass weniger neuere und mehr ältere Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung gebracht wurden. Dies könnte auf den Rückgang der Neuwagenverkäufe in den letzten Jahren im Vergleich zu früheren Zeiten zurückzuführen sein. Darüber hinaus gibt es schon seit geraumer Zeit den Trend, dass das durchschnittliche Fahrzeugalter steigt.
Jüngere Fahrzeuge werden viel seltener beanstandet als ältere. Autos im Alter von null bis drei Jahren bestehen zu 90 Prozent die HU ohne Beanstandung, bei Fahrzeugen im Alter von acht bis neun Jahren sind es noch 71 Prozent und bei Autos, die zehn Jahre oder älter sind, nicht einmal mehr die Hälfte.
25,5 Millionen Mängel
Bei insgesamt 31 Millionen Untersuchungen im vergangenen Jahr stellten die Prüfer bei allen Fahrzeugarten – einschließlich Motorrädern, Lkw, Fahrzeuganhängern und ähnlichem – insgesamt 25,5 Millionen Mängel fest, einige hunderttausend mehr als im Vorjahr und oft mehrere an demselben Fahrzeug. Am häufigsten wurden Mängel im Bereich Licht und Elektrik mit 6,6 Millionen festgestellt, gefolgt von der Bremsanlage mit 4,6 Millionen sowie dem Bereich Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen mit 4,3 Millionen Mängeln.








