Wero wächst stetig, ohne 22-stellige IBAN, ermöglicht Echtzeit-Zahlungen mit Handynummer oder Mail-Adresse, grenzüberschreitend möglich.
Sparkassen gewinnen über eine Million Nutzer für Bezahldienst Wero
Die Sparkassen gewinnen zunehmend mehr Nutzer für den noch jungen Bezahldienst Wero. Ein Jahr nach dem Marktstart haben die Sparkassen über eine Million Kunden, die Wero aktiviert haben, teilte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin mit.
«Wir sehen, dass Wero stetig wächst – und zwar auf natürliche Weise: aus dem Vertrauen unserer Kundschaft und der Alltagstauglichkeit der Lösung heraus», sagte Joachim Schmalzl, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim DSGV. Nun rücke der nächste Schritt in den Fokus, der bevorstehende Start im Online-Handel.
Alternative zur Macht der Amerikaner
Die European Payments Initiative (EPI), eine Gemeinschaftsfirma von Banken und Zahlungsdienstleistern, hat seit Anfang Juli 2024 mit Wero begonnen. Die Partner planen, gegen große US-Finanzkonzerne wie Mastercard, Visa und Paypal anzutreten und eine europäische Alternative im Zahlungsverkehr zu etablieren. Auf diese Weise soll auch der Vormarsch von Apple Pay und Google Pay gestoppt werden.
Im Unterschied zu einer herkömmlichen Überweisung benötigen Wero-Nutzer keine 22-stellige Kontonummer (IBAN) des Empfängers. Stattdessen ist es möglich, für die Echtzeit-Geldsendung eine Handynummer oder E-Mail-Adresse zu verwenden. Auch grenzüberschreitende Zahlungen, beispielsweise nach Frankreich oder Belgien, sind machbar.
Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken konnten das Angebot zunächst nutzen über die Apps der Institute. Eine eigenständige App für Wero gibt es mittlerweile, die beispielsweise bei der Postbank verfügbar ist. Weitere Banken planen, in diesem Sommer nachzuziehen. Laut DSGV nutzen europaweit mehr als 40 Millionen Menschen Wero.
Paypal schon seit Jahren verbreitet
Es wird jedoch bezweifelt, ob Wero mit dem Konkurrenten Paypal mithalten kann, der seit Jahren auf dem deutschen Markt präsent ist. Laut eigenen Angaben verfügt Paypal allein hierzulande über rund 35 Millionen aktive Kundenkonten.
Die deutschen Banken und Sparkassen scheiterten mit ihrem nationalen Online-Zahlverfahren Paydirekt/Giropay. Es wurde zum Jahresende 2024 eingestellt. Giropay konnte den hohen Erwartungen als Paypal-Konkurrenz nie gerecht werden.