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Studie: Weltweite Nachfrage nach Neuwagen steigt, auch bei E-Autos

Viele potenzielle Autokäufer planen bis 2026 einen Neuwagenkauf, darunter 24% E-Fahrzeuge. Preisrutsch bei E-Autos erwartet.

Mehr Menschen
Foto: Sina Schuldt/dpa

Laut einer aktuellen Umfrage der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY könnte die weltweite Nachfrage nach Neuwagen in Zukunft wieder etwas steigen – auch nach solchen mit Elektro-Antrieb. 40 Prozent der Befragten gaben an, bis Mitte 2026 einen Neuwagen kaufen zu wollen. Dies entspricht einem Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vergleich zur vorherigen Befragung. Für die Studie wurden 19.000 Menschen in 28 Ländern befragt, darunter 1.000 in Deutschland. Die Umfrage fand im Sommer statt.

Ein Viertel würde E-Fahrzeug wählen

24 Prozent derjenigen, die planen, ein neues Auto zu kaufen, gaben an, wahrscheinlich ein E-Fahrzeug zu erwerben. Im Vergleich zur Umfrage des Vorjahres gab es einen leichten Anstieg. Damals neigte ein Fünftel zu einem Elektroauto. Mit 29 Prozent sind weiterhin Autos mit Benzinmotor am beliebtesten. Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge würden laut Umfrage zusammen von 33 Prozent der potenziellen Käufer bevorzugt, während sich 8 Prozent für Dieselautos entscheiden würden.

In Deutschland planen 28 Prozent der Befragten, in den nächsten zwei Jahren ein neues Auto zu kaufen. Dies sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Ergebnisse zur Antriebsart ähneln der weltweiten Verteilung: E-Autos sind mit 26 Prozent hauptsächlich beliebt, im Vergleich zum europäischen Durchschnitt von 21 Prozent. Auch Diesel-Autos finden etwas mehr potenzielle Käufer. Weniger Menschen würden sich für Hybrid-Fahrzeuge entscheiden.

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage sparen derzeit viele Menschen Geld. Teure Autokäufe werden häufig aufgeschoben. Der Absatz der weltweit größten Autohersteller ist zuletzt gesunken. Dies zeigte sich auch in Deutschland an den Zulassungszahlen: Laut dem Branchenverband VDA wurden in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt 2,12 Millionen Autos neu zugelassen – ein Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei reinen Elektroautos sank die Zulassungszahl in diesem Zeitraum um 29 Prozent.

Experte: Auto-Markt könnte drehen

Die Befragung zeigt nach Ansicht von EY-Branchen-Beobachter Constantin Gall, dass der Markt bald wieder ins Positive drehen könnte. «Das Interesse an E-Autos ist auch in Europa grundsätzlich vorhanden – auch wenn die Neuzulassungen aktuell rückläufig sind», teilte er mit. Das sei auch plausibel, da immer bessere Elektro-Autos auf den Markt kämen, teilweise mit großer Reichweite und kurzen Ladezeiten.

Autokäufer in Europa könnten Gall zufolge im kommenden Jahr auch einen Preisrutsch auf breiter Front sehen. Viele Hersteller müssten ihren Absatz von E-Autos deutlich steigern, um Strafzahlungen zu vermeiden. «Das könnte im Laufe des kommenden Jahres zu einer aus Kundensicht positiven Preisentwicklung und höheren Rabatten führen», teilte Gall mit.

Hohe Ansprüche bei Reichweite in Deutschland

Bei potenziellen E-Auto-Käufern in Deutschland würde dies besonders gut ankommen: Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt sind sie nur sehr begrenzt bereit, für ein E-Auto höhere Preise zu zahlen als für ein vergleichbares Verbrenner-Modell. In Bezug auf die Reichweite sind die Erwartungen jedoch hoch: Im Durchschnitt erwarten angehende Elektroauto-Fahrer aus Deutschland eine Reichweite von etwa 470 Kilometern. Weltweit betrachten die Befragten eine Reichweite von 400 Kilometern als ausreichend.

dpa