Nur 27% der Nutzer überprüfen KI-Ergebnisse, obwohl internationale Analyse höhere Kontrollbereitschaft in anderen Ländern zeigt.
Fehlendes Bewusstsein bei der KI-Nutzung in Deutschland
Laut einer Umfrage überprüft nur etwa ein Viertel der Nutzer in Deutschland die Ergebnisse von KI-Chatbots wie ChatGPT, Google Gemini und Microsoft Copilot. Genauer gesagt gaben 27 Prozent der Befragten in diesem Land an, KI-generierte Texte, Bilder oder Übersetzungen zu überprüfen. Dies zeigt die internationale Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Der Durchschnitt lag bei 31 Prozent.
Die Kontrollbereitschaft war am höchsten in Südkorea (42 Prozent) sowie in China und Indien (je 40 Prozent). Noch seltener als in Deutschland prüften nur Nutzerinnen und Nutzer aus Frankreich und Schweden ihre KI-Ergebnisse – dort lag der Anteil bei je 23 Prozent. Für die Umfragen wurden zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 gut 15.000 Menschen in 15 Ländern befragt – mehr als 1.000 davon in Deutschland.
Bei der Überarbeitung von KI-Inhalten zeigt sich ein ähnliches Bild: Nur 15 Prozent der deutschen Befragten gaben an, KI-generierte Ergebnisse wie Texte oder Fotos nachzubearbeiten. Im internationalen Vergleich sind es 19 Prozent. In China und Indien liegt dieser Anteil mit jeweils 32 Prozent deutlich höher. In Frankreich (12 Prozent), Großbritannien und Japan (je 13 Prozent) sind noch weniger Menschen bereit, selbst Hand an KI-Ergebnisse zu legen.
«Ein Weckruf» – Experte warnt vor zu viel Vertrauen
Der Experte David Alich warnte davor, blind auf die Technologie zu vertrauen. Der Anteil der KI-Nutzer ist in letzter Zeit stark angestiegen, insbesondere im Bereich der Text- und Bild-Erstellung. Immer mehr Menschen nutzen KI sowohl beruflich als auch privat als hilfreiches Werkzeug.
Es ist jedoch wichtig, dass ihr Einsatz trainiert wird, da die Technologie auch Risiken birgt, wenn dies nicht der Fall ist. Denn obwohl KI-Ergebnisse oft gut sind, sind sie keineswegs perfekt. In der Regel ist eine menschliche Kontrollinstanz erforderlich.
«Dass nur jede und jeder Vierte die KI-Ergebnisse überprüft, sollte ein Weckruf sein und spricht für einen zu sorglosen Umgang mit der Technologie», so Alich. Dieser könne insbesondere im beruflichen Umfeld schwerwiegende Folgen haben – für die Anwender selbst, aber auch für ihre Arbeitgeber.