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Digitales Bezahlen auf dem Vormarsch in Deutschland

Fast die Hälfte der Befragten hat nur noch Bargeld für den Notfall dabei, während die Mehrheit sich wünscht, überall mit Karte oder Smartphone zahlen zu können.

Bargeld ist beliebt in Deutschland, aber die Bedeutung schwindet (Archivbild)
Foto: Hannes P Albert/dpa

Laut einer neuen Umfrage des Zahlungsdienstleisters Visa verbreitet sich das Bezahlen per Smartphone und Bankkarte unter Verbrauchern in Deutschland immer weiter. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) gibt an, dass sie nur noch Bargeld dabei haben, falls digitales Bezahlen nicht möglich ist. Jeder Zweite trägt demnach weniger als 50 Euro bei sich.

Fast drei Viertel der Befragten (71 Prozent) möchten laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage mit Karte oder Smartphone überall bezahlen können. Etwa jeder Fünfte (20 Prozent) meidet Geschäfte, die nur Barzahlung akzeptieren. Unter den unter 35-Jährigen sind es sogar fast ein Drittel (31 Prozent).

Erstmals seit Beginn der Umfrage ist die Debitkarte laut der Visa-Studie von September 2025 das bevorzugte Zahlungsmittel der Menschen. In der siebten Durchführung nannten 38 Prozent die Debitkarte als bevorzugten Zahlungsweg in einem Geschäft, noch vor Bargeld (27 Prozent).

Bezahlen per Smartphone immer beliebter

Fast jeder Vierte (23 Prozent) bevorzugt das Bezahlen per Smartphone – das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Laut Visa hat sich der Anteil der Smartphone-Zahler innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. 32 Prozent bezahlen zumindest gelegentlich mit dem Handy, während es laut Angaben im Jahr 2020 erst 12 Prozent waren. Im Vergleich dazu nutzen aktuell 83 Prozent gelegentlich Bargeld im Alltag, ebenso Debit-Karten.

 

Insbesondere die jüngere Generation treibt den Trend zum Bezahlen per Smartphone voran, wie es bei Visa heißt. Bei der Gen Z liegt das Smartphone mit 42 Prozent als bevorzugtes Zahlungsmittel vor der Debitkarte (32 Prozent) und Bargeld (18).

Laut der Bundesbank ist Bargeld in Deutschland zwar traditionell beliebt, aber seine Nutzung geht zurück. Im Jahr 2023 wurden hierzulande 51 Prozent der Zahlvorgänge bar abgewickelt, was sieben Prozentpunkte weniger sind als bei der vorherigen Studie aus dem Jahr 2021.

Bedenken bei Echtzeitüberweisungen

In der Umfrage gibt es jedoch Bedenken hinsichtlich einer anderen Zahlungsmethode: Bei Echtzeitüberweisungen, mit denen Geld in Sekundenschnelle auf ein anderes Konto überwiesen werden kann, äußerten mehr als die Hälfte (56 Prozent) leichte Vorbehalte, da das Geld bei dieser Zahlungsmethode nicht zurückgebucht werden kann. Daher würden sie Echtzeitüberweisungen, die Banken seit Anfang Oktober verpflichtend durchführen müssen, nur eingeschränkt nutzen, 20 Prozent überhaupt nicht. Laut der Umfrage nutzen insgesamt etwa die Hälfte (51 Prozent) Echtzeitüberweisungen zumindest gelegentlich.

dpa