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Umfrage: Viele Sparer legen Geld für Krisenzeiten beiseite

Ob als «Notgroschen» oder finanzielles Polster – vor allem ältere Menschen in Deutschland halten derzeit ihr Geld zusammen, um sich für schlechte Zeiten zu wappnen.

Geld auf die hohe Kante als Notgroschen oder für Krisenzeiten - vielen Menschen sind diese Ziele beim Sparen derzeit besonders wichtig. (Foto Illustration)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Viele Menschen legen derzeit Geld für Krisenzeiten auf die hohe Kante. Bei einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Postbank gaben 41 Prozent der Befragten an, dass dies zu ihren wichtigsten Sparzielen gehöre. Nur der «Notgroschen», also eine Rücklage für unvorhersehbare Ausgaben, war den Befragten mit 48,2 Prozent Zustimmung noch wichtiger. 

Fast ein Drittel der Menschen (29,7 Prozent) kann sich aufgrund höherer Löhne und Renten derzeit mehr leisten als vor einem Jahr. Im Gegensatz dazu sahen weitere 63,5 Prozent bei der Umfrage keine Verbesserung ihrer finanziellen Situation im Vergleich zum Vorjahr.

Ulrich Stephan, Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden der Postbank, betonte, dass die Sparquote in Deutschland insgesamt wieder angestiegen sei. Dies sei auf die gestiegenen Zinsen sowie die erhöhte Vorsicht der Verbraucher aufgrund der Konjunkturschwäche und Unsicherheiten am Arbeitsmarkt zurückzuführen. Laut Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute lag die Sparquote zuletzt bei 11,3 Prozent.

Bei den Sparzwecken nannten 35,6 Prozent der Befragten die Altersvorsorge und 22,9 Prozent «eine besondere Ausgabe für mich» wie etwa eine Reise. Weitere 16,4 Prozent wollen Rücklagen für Kinder und andere Angehörige bilden, etwa für die Ausbildung. Auf Platz sechs folgte die Renovierung oder Modernisierung von Haus oder Wohnung (13,5 Prozent), ein Autokauf (11,5 Prozent), die Anschaffung von Wohnungseinrichtung (10,6 Prozent) und der Erwerb von Wohneigentum (8,6 Prozent).

Je älter die Befragten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sparen, um sich auf Krisenzeiten vorzubereiten. Im Gegensatz dazu legen junge Umfrageteilnehmer überdurchschnittlich oft Geld beiseite, um sich selbst eine besondere Ausgabe zu gönnen.

Laut der Umfrage sparen derzeit fast genauso viele Teilnehmer wie im September letzten Jahres, nämlich 79,9 Prozent (Vorjahr: 80,6 Prozent). 13,2 Prozent der Befragten gaben an, derzeit nichts sparen zu können (Vorjahr: 14,8 Prozent).

In Bezug auf den Zinsanstieg verlor das Girokonto bei den Sparformen etwas an Beliebtheit bei den Sparern, während Wertpapiere beliebter wurden. Dennoch sparen immer noch 40,8 Prozent der Befragten auf dem Girokonto, im Vergleich zur vorherigen Umfrage waren es 47,6 Prozent. Ein Tagesgeldkonto wird von 34,7 Prozent genutzt (Vorjahr: 33,2 Prozent). Die Nutzung des klassischen Sparkontos ist mit 21,5 Prozent der Befragten im Vergleich zur vorherigen Umfrage gesunken (27 Prozent). Bei Wertpapieren haben sich dagegen mit 30,2 Prozent mehr Menschen entschieden als im Vorjahr (26,7 Prozent). Außerdem gaben 12,8 Prozent der Befragten an, Geld zu Hause aufzubewahren (Vorjahr: 15,4 Prozent).

dpa