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Unicredit erhöht Anteil an Commerzbank auf 28 Prozent

Die italienische Großbank Unicredit lässt bei der Commerzbank nicht locker. Sie baut ihren Anteil über Finanzinstrumente aus. Ein Übernahmeangebot wird nun wahrscheinlicher.

Unicredit erhöht den Anteil an dem deutschen Institut. (Archivbild)
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Die italienische Großbank Unicredit erhöht ihren Anteil an der Commerzbank auf etwa 28 Prozent. Das gab das Institut in Mailand bekannt. Dadurch wird ein Übernahmeangebot für Deutschlands zweitgrößte Privatbank wahrscheinlicher.

Laut Angaben hält die Unicredit direkt 9,5 Prozent des Commerzbank-Anteils. Etwa 18,5 Prozent entfallen auf Finanzinstrumente.

Unicredit hebt hervor, dass ihr Engagement bei der Commerzbank derzeit nur als Investition betrachtet wird. Darüber hinaus hat die Position keine Auswirkungen auf ein mögliches Übernahmeangebot für die italienische Banco BPM.

Einstieg in Etappen

Die Unicredit nutzte Anfang September die Gelegenheit, den Teilausstieg des Bundes zu nutzen und stieg in großem Umfang bei der Commerzbank ein. Zunächst sicherte sich die Unicredit durch Finanzinstrumente die Möglichkeit, ihren Anteil von 9 auf 21 Prozent zu erhöhen. Diese Maßnahme musste jedoch noch von der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) genehmigt werden.

Die Unicredit hat gleichzeitig die Genehmigung beantragt, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Wenn sie 30 Prozent erreicht, müsste sie ein öffentliches Übernahmeangebot abgeben.

Der Bund hat entschieden, bis auf weiteres keine Commerzbank-Aktien mehr zu verkaufen. Er hatte die Commerzbank im Zuge der Finanzkrise gestützt. Die Bundesregierung lehnt die Übernahmepläne der Unicredit ab. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach im September von einer «unfreundlichen Attacke.» Im Zuge des Einstiegs der Unicredit war auch Kritik am Aktienverkauf des Bundes aufgekommen.

Andrea Orcel, CEO von Unicredit, hat mehrmals betont, dass er umfangreiche Synergien zwischen der Commerzbank und der Mailänder Großbank sieht. Die Gewerkschaft Verdi warnt vor massiven Stellenstreichungen bei der Commerzbank mit ihren rund 42.000 Mitarbeitern im Falle einer Übernahme und verweist auf die Übernahme der Hypovereinsbank (HVB) durch Unicredit im Jahr 2005, die zu einem Schrumpfkurs bei dem Münchner Institut geführt hatte.

dpa