Mehr als 150 Mal im Jahr werden Unterseekabel beschädigt. Meist durch Unfälle, etwa mit Schiffsankern. Die UN-Telekom-Organisation ITU will jetzt etwas dagegen tun.
Unterseekabel sollen besser geschützt werden
Nach Schätzungen gibt es weltweit jedes Jahr 150 bis 200 Schäden an Untersee-Datenkabeln. Die UN-Telekom-Organisation ITU hat gemeinsam mit Industrievertretern ein internationales Beratungsgremium ins Leben gerufen, um den Schutz von Unterseekabeln zu verbessern.
Im Schnitt würden jede Woche drei Reparaturen durchgeführt, wie der stellvertretende Generalsekretär der ITU, Tomas Lamanauskas, in Genf berichtete. Mindestens 80 Prozent der Schäden seien auf Unfälle zurückzuführen, beispielsweise mit Schiffsankern. Andere Schäden entstehen durch Naturkatastrophen wie 2022 in Tonga, wo ein Vulkanausbruch ein Kabel beschädigte und den Inselstaat im Pazifik wochenlang von der Kommunikation abschnitt.
Lamanauskas hat sich zu dem neuesten Fall einer möglichen Sabotage an zwei Unterseekabeln in der Ostsee nicht geäußert. Die ITU und das neue Gremium sind nicht damit beauftragt, die Ursachen von Schadensfällen zu untersuchen.
500 Unterseekabel weltweit
Laut seinen Angaben existieren weltweit etwa 500 Unterseekabel, die normalerweise 25 Jahre lang in Betrieb sind. Über diese Kabel werden 99 Prozent der internationalen Daten übertragen.
Das neue Gremium wird dazu dienen, Länder zu beraten, wie sie Kabel schützen können, welche Aspekte bei einer effizienten Lizenzvergabe zu beachten sind und wie gewährleistet werden kann, dass das Thema Unterseekabel in allen Meeres-Diskussionen berücksichtigt wird.