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Unwetter in Spanien: Mandarinen können teurer werden

Wegen der starken Regenfälle in Spanien stehen viele Obst-Plantagen unter Wasser. Experten halten es für möglich, dass das auch Kunden in Deutschland spüren.

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Die Mandarinen-Preise könnten nach den heftigen Unwettern in Spanien Experten zufolge steigen.
Foto: Nicolas Armer/dpa

Während der Weihnachtszeit sind Mandarinen besonders beliebt. Kunden in Deutschland könnten jedoch bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Laut Marktanalyst Claudio Gläßer von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn werden die Preise in den nächsten Wochen voraussichtlich steigen und das Angebot vorübergehend knapper werden. Über die genaue Höhe des möglichen Preisanstiegs wollte er keine Angaben machen.

Grund dafür sind die heftigen Unwetter in der spanischen Region Valencia, die für den Obst-Anbau eine zentrale Rolle spielt. Durch den starken Wind sind laut Gläßer viele Früchte von den Bäumen abgeworfen oder von schlagenden Ästen beschädigt worden. Die Logistik ist deutlich beeinträchtigt, Infrastruktur und Straßen wurden in Mitleidenschaft gezogen, sagte Gläßer. «Viele Plantagen stehen unter Wasser, deshalb kommen die Ostbauern nicht auf die Anbauflächen.» Auch Orangen und Zitronen seien betroffen.

Nach vorläufigen Zahlen des Agrarverbandes Valencia entstand allein im Anbau von Zitrusfrüchten ein Schaden in Höhe von 192 Millionen Euro, wie das spanische Wirtschaftsportal Levante-EMV berichtet. Die Ernte war auf vielen Feldern in vollem Gange, insbesondere bei den frühen Mandarinen-Sorten, als die Unwetter zuschlugen.

Preise aktuell niedriger als im Vorjahr

Wie groß die Ernteausfälle bei einzelnen Obstsorten sind und wie sich dies auswirkt, lässt sich laut AMI-Experte Gläßer bis jetzt nicht genau beziffern. In Deutschland seien die Folgen der Unwetter bisher nicht zu spüren, die Preise liegen demnach aktuell sogar 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. «Es muss nicht zwingend zu einem starken Preisanstieg kommen», sagte Gläßer. Die Ernte der meisten Mandarinen-Sorten hat in Spanien zwischen Ende September und Anfang November begonnen. 

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In der Branche wird die Situation nicht als so dramatisch angesehen. Im Obst- und Gemüsehandel gibt es positive Erfahrungen mit Ernteausfällen, so wurde berichtet. Es ist beispielsweise möglich, auf andere Lieferländer und Anbauregionen auszuweichen. Es wird nicht mit größeren Versorgungsengpässen gerechnet, jedoch mit steigenden Preisen. Schon vor den starken Unwettern wurde eine unterdurchschnittliche Ernte prognostiziert.

Laut AMI stammen 84 Prozent der spanischen Mandarinen- und Clementinen-Exporte aus der Region Valencia, während es bei Orangen 74 Prozent sind. Spanien ist für Deutschland das wichtigste Lieferland für Zitrusfrüchte. Im Jahr 2022 kamen 86 Prozent der Mandarinen und Clementinen von dort, bei Orangen waren es 79 Prozent und bei Zitronen 72 Prozent. Zitrusfrüchte werden auch aus anderen Ländern wie Südafrika, Italien, Türkei, Marokko und Griechenland importiert.

dpa