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Urabstimmung bei Kölner Ford-Werken – Ergebnis am Freitag

2023 lief der letzte Ford-Fiesta vom Band, danach sattelten die Kölner Ford-Werke auf Elektroautos um. Doch der Erfolg hält sich in Grenzen, ein Sparkurs soll die Firma wieder profitabel machen.

Das Angebot an Ford-Neuwagen auf dem Gelände des Kölner Werks ist groß, die Nachfrage aber hat noch Luft nach oben.
Foto: Oliver Berg/dpa

Etwa ein Viertel der Stellen soll gestrichen werden: Die Pläne für den drastischen Stellenabbau bei Ford treten in eine entscheidende Phase ein. Nachdem sich die Verhandlungsführer des Unternehmens und der IG Metall bereits im Juli auf die Grundlagen geeinigt haben, können die über 10.000 Gewerkschaftsmitglieder bei Ford nun in einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob sie dem Sparkurs zustimmen.

Ein Sprecher der IG Metall in Köln sagte, dass die Wahlberechtigten von Dienstag bis Donnerstag ihre Stimme an den Werkstoren abgeben oder sie noch bis Freitag per Post zurückschicken könnten. Am Freitag wird dann ausgezählt und das Ergebnis bekanntgegeben – die Zustimmung ist nötig, damit die Jobabbau-Pläne umgesetzt werden.

Vorher wurde vom WDR berichtet. Der Konflikt über den Stellenabbau hatte sich lange hingezogen und im Mai zum ersten Streik bei Ford Köln geführt, an einem Tag ruhte die Arbeit in den Fabriken. Später einigten sich die Tarifparteien jedoch doch noch und fanden einen Kompromiss, der nun zur Abstimmung steht.

2.900 Stellen in Köln sollen entfallen

Ford Köln plant, bis zum Ende von 2027 etwa 2.900 Stellen von den derzeitigen rund 11.500 abzubauen. Diejenigen, die gehen, sollen Abfindungen erhalten. Es besteht auch die Möglichkeit der Altersteilzeit. Zusätzlich beruhigt die Belegschaft eine Vereinbarung, dass die Mitarbeiter im Falle einer theoretischen Insolvenz der Ford-Deutschlandtochter nicht ohne finanzielle Unterstützung dastehen würden, sondern unter den Schutzschirm des US-Mutterkonzerns fallen würden. Ford steht unter Druck, da der Verkauf von zwei neuen Elektroauto-Modellen aus Köln bisher kein Erfolg war.

Die IG Metall hatte vor einer Insolvenz gewarnt, als die US-Mutter die Patronatserklärung beendete und die Deutschlandtochter dadurch selbstständiger wurde. Die Mutter übernahm nicht mehr die Schulden der Tochter. Eine Pleite von Ford ist bisher nur theoretisch. Die Verkäufe von Ford-Pkw in Deutschland stiegen zuletzt an.

dpa