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Teslas "Full Self-Driving" auf dem Prüfstand der US-Behörde

Die fortgeschrittene Version von Teslas Assistenzsystem wird nach Unfällen mit eingeschränkter Sicht im Stadtverkehr überprüft, während Musk Robotaxis ohne Lenkrad plant.

Die Behörde prüft, ob Teslas Software angemessen auf schlechte Sichtverhältnisse reagiert. (rchivbild)
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die fortgeschrittene Version von Teslas Assistenzsystem «Autopilot», die auch im Stadtverkehr genutzt werden kann, wird von der US-Straßenverkehrsbehörde auf den Prüfstand gestellt. Die Aufseher verweisen auf vier Unfälle mit Teslas Elektroautos. Bei einem davon wurde ein Fußgänger getötet.

In den vier Unfällen war die Sicht eingeschränkt, zum Beispiel durch Nebel, Staub oder blendendes Sonnenlicht. Die Experten der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) prüfen nun, ob das System die schlechten Sichtverhältnisse erkannt hat und angemessen reagiert hat. Etwa 2,4 Millionen Fahrzeuge sind von der Untersuchung betroffen.

«Komplett selbstfahrend» – aber nur mit Aufsicht

Tesla gab dieser weiterentwickelten Variante des «Autopilot»-Systems den Namen «Full Self-Driving» (komplett selbstfahrend). Sie soll unter anderem Ampeln und Vorfahrtsregeln beachten. Allerdings verweist der Autobauer selbst darauf, dass die Menschen am Steuer die Verantwortung behalten und jederzeit bereit sein müssen, die Kontrolle zu übernehmen. Tesla spricht inzwischen von einer «beaufsichtigten» Version des FSD-Systems. 

Elon Musk, der CEO des Unternehmens, hat kürzlich angekündigt, dass Tesla im nächsten Jahr zunächst in Texas und Kalifornien eine Software einführen wird, die autonom ohne menschliche Überwachung fahren kann.

US-Autofahrer nutzen FSD seit einigen Jahren, zunächst in einer Testversion. Auch kürzlich berichteten Fahrer, dass die Software rote Ampel-Signale missachtet oder auf der falschen Spur abgebogen ist. Musk kündigte an, dass die FSD-Software im nächsten Jahr in Europa eingeführt wird.

Rückschlag für Musks Robotaxi-Pläne?

Musk hat kürzlich ein selbstfahrendes Robotaxi ohne Lenkrad und Pedale vorgestellt und angekündigt, dass Tesla die Fahrzeuge ab 2026 bauen möchte. Viele Experten sind skeptisch, da Musk darauf besteht, autonomes Fahren ausschließlich mit Kameras umzusetzen, ohne teurere Sensor-Technologien wie Laser-Radare, die bereits von aktiven Robotaxi-Anbietern wie Waymo genutzt werden. Waymo, eine Tochtergesellschaft von Google, führt bereits wöchentlich mehr als 100.000 Fahrten mit Passagieren in vier US-Städten durch, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt.

Musk unterstützt aktiv den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, der bei der Wahl im November wieder ins Weiße Haus einziehen will. Trump hatte in Aussicht gestellt, Musk mit der Kontrolle von Staatsausgaben zu betrauen. Bei US-Behörden laufen auch andere Untersuchungen zum «Autopilot»-System.

dpa