Die Fed verringert den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,5 Prozent. Weniger Zinsschritte für 2025 prognostiziert.
US-Notenbank senkt Leitzins trotz anziehender Inflation
Trotz steigender Inflation senkt die US-Notenbank Federal Reserve zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins. Der Zinssatz wird um 0,25 Prozentpunkte auf einen Korridor von 4,25 bis 4,5 Prozent gesenkt. Geschäftsbanken können sich zu diesem Satz Zentralbankgeld leihen. Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt erwartet jedoch für das kommende Jahr weniger Zinsschritte als bisher prognostiziert.
Die Entscheider der Fed gehen davon aus, dass der Leitzins im Jahr 2025 im Durchschnitt bei 3,9 Prozent liegen wird (September: 3,4 Prozent). Diese Prognose kommt wenig überraschend. Die robuste US-Wirtschaft und der starke Arbeitsmarkt ermöglichen es der Notenbank, weiterhin an ihrer restriktiven Geldpolitik festzuhalten. Zudem ist die Inflationsrate zuletzt leicht angestiegen. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist Donald Trump, der im Januar erneut ins Weiße Haus einzieht.
Fed muss Inflation im Zaum halten
Die Notenbanker erwarten für das kommende Jahr nun eine Teuerungsrate von durchschnittlich 2,5 Prozent – was höher ist als bisher angenommen. Im September lag die Prognose für 2025 bei 2,1 Prozent. Die Kerninflation, also ohne Berücksichtigung von Lebensmittel- und Energiepreisen, wird ebenfalls bei 2,5 Prozent (September: 2,2 Prozent) erwartet. Die Notenbanker legen in ihrer Analyse besonderen Wert auf diesen Wert, da er den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser widerspiegelt als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten herausgerechnet werden.
Die traditionelle Aufgabe der Fed besteht darin, die Inflation unter Kontrolle zu halten. Sie strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Für die Fed ist der Kampf gegen hohe Verbraucherpreise ein Balanceakt. Wenn die Zinsen zu hoch sind, besteht die Gefahr einer Rezession. Wenn die Zinsen zu früh gesenkt werden, könnte die Inflationsrate erneut steigen. Im Sommer 2022 lag sie bei über neun Prozent. Als Reaktion auf die hohen Verbraucherpreise hatte die Fed damals die Zinsen in einem Rekordtempo erhöht.
Unsicherheitsfaktor Trump
Dass die Fed nun bei weiteren Zinssenkungen etwas auf die Bremse tritt, dürfte auch an den Wirtschaftsplänen Trumps liegen. Dieser hat etwa die Einführung weitreichender Zölle angekündigt. Dies könnte nach Einschätzung von Ökonomen zu einer höheren Inflation führen. Trumps weist die Vorhersagen der Fachleute immer wieder zurück. Auch wenn die Fed sich bei diesem Thema bedeckt hält – es ist schwer vorstellbar, dass die Aussichten auf hohe Importzölle bei den Prognosen der Fed keine Rolle spielen.
Die neue Konjunkturprognose für die USA wurde nun von der Notenbank veröffentlicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft wird laut Prognose im Jahr 2025 um 2,1 Prozent wachsen (im September waren es 2 Prozent). Für das laufende Jahr prognostiziert die Fed ein Wachstum von 2,5 Prozent (im September waren es 2 Prozent).