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US-Regierung fordert Trennung von Google und Chrome

Das Justizministerium will Google vom weltweit meistbenutzten Web-Browser Chrome trennen, um Fairness und Wettbewerb zu gewährleisten.

Wie der weitere Kurs der US-Regierung mit Donald Trump als US-Präsidenten ausfällt, ist offen. (Archivbild)
Foto: Andrej Sokolow/dpa

Die US-Regierung plant, vor Gericht zu erreichen, dass Google sich vom weltweit meistgenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das Justizministerium hat diesen Schritt im Wettbewerbsprozess gegen Google in Washington vorgeschlagen.

Es ist jedoch unklar, wie es im Prozess weitergeht. Der Richter wird erst im kommenden Sommer eine Entscheidung treffen. Bis dahin wird Donald Trump weiterhin US-Präsident sein und am 20. Januar vereidigt werden. Die Richtung, die seine Regierung in diesem Verfahren einschlagen wird, könnte sich deutlich ändern.

Trump äußerte sich skeptisch über eine Zerschlagung von Google in einem Interview während des Wahlkampfs. Er argumentierte, dass dies China helfen würde. Trump sagte stattdessen, dass er mehr Fairness bei den Suchergebnissen wolle.

Richter sieht Google-Monopol bei Internet-Suche

Der Richter hatte im August bereits im Verfahren entschieden, dass Google ein Monopol bei der Internet-Suche hat und es mit unlauteren Mitteln gegen Konkurrenz verteidigt. Jetzt wird darüber diskutiert, welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden sollen.

Chrome ist der Browser, der am häufigsten zum Surfen im Internet verwendet wird, mit einem Marktanteil von etwa 60 Prozent in den USA und ungefähr zwei Dritteln weltweit.

Weitreichende Forderungen 

Das Justizministerium fordert auch, dass Google verpflichtet wird, Konkurrenten Zugang zu einigen Daten zu gewähren. Gleichzeitig plant die US-Regierung, dem Unternehmen zu verbieten, Geld an Apple und den Firefox-Entwickler Mozilla zu zahlen, um Google als Standardsuchmaschine in ihren Browsern einzustellen.

Google darf auch keine eigenen Dienste bevorzugen und keine Anteile an Konkurrenten in der Internet-Suche besitzen. Einen Tag zuvor hatte der Finanzdienst Bloomberg bereits über die Kernpunkte der Regierungspläne berichtet.

Google warnt vor Nachteilen für Nutzer

Der Konzern hat kritisiert, dass die Maßnahmen die Qualität der Produkte beeinträchtigen und die Sicherheit der Nutzerdaten gefährden würden – beispielsweise durch die Offenlegung von Suchanfragen von Amerikanern an ausländische Konkurrenten. Darüber hinaus würde Firefox Schaden nehmen. Das Geld von Google ist für Mozilla eine wichtige Einnahmequelle.

Android-Abspaltung als Drohung

Das Justizministerium verlangt vorerst keine Trennung von Google und dem Smartphone-System Android, da es ein zu komplexes Unterfangen wäre. Die US-Regierung plant jedoch, diese Drohung aufrechtzuerhalten, falls andere Maßnahmen in den kommenden Jahren nicht ausreichend wirksam sind.

dpa