Experten hatten eine klare Verlangsamung erwartet, nicht aber einen Rückgang um 0,3 Prozent.
US-Wirtschaft schrumpft überraschend im ersten Quartal
Die US-Wirtschaft hat im ersten Quartal des Jahres überraschend an Fahrt verloren und ist deutlich geschrumpft. Laut einer ersten Schätzung des Handelsministeriums in Washington sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) annualisiert um 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten. Experten hatten nicht mit einer so deutlichen Entwicklung gerechnet, sondern hatten lediglich mit einer klaren Verlangsamung des Wachstums gerechnet.
Die US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Daher sind sie nicht direkt mit den Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar, wo auf eine Annualisierung verzichtet wird. Um annähernd eine vergleichbare Wachstumsrate wie in Europa zu erhalten, müsste die US-Rate durch vier geteilt werden.
Trumps aggressive Zollpolitik
Die wirtschaftspolitischen Zahlen zu den ersten Monaten in der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump waren mit Spannung erwartet worden, besonders angesichts der radikalen Zollpolitik, die Trump seit seinem Amtsantritt im Januar verfolgt. Der Republikaner hat in den vergangenen Monaten im großen Stil Sonderabgaben auf Einfuhren aus aller Welt verhängt. Besonders betroffen davon ist China.
Trump hat in den letzten Wochen mit vielen Zollankündigungen, -rücknahmen und einer insgesamt unbeständigen Handelspolitik für große Unsicherheit gesorgt. Dies führte zeitweise zu heftigen Marktturbulenzen an den Finanzmärkten. Der 78-Jährige behauptet dabei konsequent, dass seine Zollpolitik das Land reicher und die US-Wirtschaft erfolgreicher denn je mache.
Experten hatten nicht erwartet, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal schrumpfen würde. Es wurde erwartet, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik erst in den kommenden Wochen und Monaten richtig bemerkbar machen würden.
Schon am Ende des letzten Jahres hatte die US-Wirtschaft an Geschwindigkeit verloren.