Ein fairer Deal für beide Länder mit Zollerleichterungen für britische Autos und amerikanisches Rindfleisch.
USA und Großbritannien unterzeichnen Handelspakt auf G7-Gipfel

Die USA und Großbritannien haben am Rande des G7-Gipfels in Kanada ihren Anfang Mai angekündigten Handelspakt vorangetrieben. US-Präsident Donald Trump hat in Anwesenheit des britischen Premierministers Keir Starmer eine Verordnung zur Umsetzung von Zollerleichterungen unterzeichnet, insbesondere für bis zu 100.000 britische Autos pro Jahr.
Es sei ein fairer Deal für beide, sagte Trump vor Journalisten in Kananaskis in den Rocky Mountains. «Das wird sehr viele Jobs schaffen, viel Einkommen.» Starmer sprach von einem «sehr guten Tag für unsere beiden Länder». Die USA und Großbritannien hatten ihren Handelspakt Anfang Mai verkündet – für Washington war es die erste Vereinbarung mit einem wichtigen Handelspartner seit Trumps weitreichender Verhängung von Zöllen Anfang April.
10 statt 25 Prozent für bis zu 100.000 britische Fahrzeuge
Bisher gelten für Briten – wie für alle anderen Nationen auch – für die meisten Exportgüter US-Zölle in Höhe von 10 Prozent. Auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos und Autoteile werden sogar 25 Prozent erhoben. Dies soll nun für eine Quote von 100.000 Fahrzeugen auf 10 Prozent reduziert werden. Laut dem Weißen Haus will Großbritannien im Gegenzug den Marktzugang für amerikanisches Rindfleisch und Ethanol erleichtern.
Des Weiteren wurden nach Trumps Anordnung Zollerleichterungen für Flugzeugteile aus Großbritannien gewährt. Als Gegenleistung wurde im Mai vereinbart, dass Großbritannien Flugzeuge von Boeing im Wert von zehn Milliarden US-Dollar (ca. 8,6 Milliarden Euro) einführen soll.
Die geplante Aufhebung der US-Zölle auf britischen Stahl und Aluminium wird vorerst nicht umgesetzt – gemäß Trumps Anordnung soll der US-Handelsminister stattdessen zu einem unbestimmten zukünftigen Zeitpunkt Zollerleichterungen für Stahl festlegen. Im Dokument wird betont, dass Großbritannien zunächst bestimmte Zugeständnisse in Bezug auf die Lieferketten für Stahl- und Aluminiumprodukte erfüllen muss.
Im vergangenen Jahr betrug das Handelsvolumen zwischen den USA und Großbritannien etwa 370 Milliarden Euro. Etwa 70 Prozent der britischen Exporte in die USA waren Dienstleistungen, die von Zöllen nicht betroffen sind, während es sich bei nur etwa 30 Prozent um Waren handelte.