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Frohe Ostern: Entspannung auf dem Eiermarkt

Nach Engpässen durch Vogelgrippe sind genug Eier vorhanden. Preise stabil, Verträge sichern auch langfristig günstige Ostern.

An den Eierpreisen dürfte sich für die Verbraucher so schnell nichts ändern. (Archivbild)
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Zum Osterfest sind bunte Eier nicht nur bei Kindern beliebt. Jedes Jahr werden Hunderte Millionen verkauft oder selbst gefärbt. Die Vogelgrippe sorgte jedoch zuletzt dafür, dass Eier zeitweise knapp wurden.

Entwarnung kommt nun vom Bundesverband Ei: «Es sind genügend Eier am Markt, und dieser entspannt sich zunehmend», sagte der Präsident Hans-Peter Goldnick. Die Junghennen, die zu Jahresbeginn in die Ställe gekommen seien, legten mittlerweile Eier. Engpässe bei einzelnen Sortierungen – also zum Beispiel je nach Haltungsform und Größe – sind demnach aber noch möglich. 

Laut Goldnick bewegen sich die Eierpreise auf dem Großmarkt derzeit seitwärts bis leicht fallend. Verbraucher müssen sich jedoch keine Sorgen machen, dass die Preise vor Ostern steigen: In der Regel gibt es zwischen den Lebensmittelhändlern und den Eierproduzenten einjährige Verträge, die im August oder September abgeschlossen werden. Daher sind Preiserhöhungen in Discountern und Supermärkten frühestens im Herbst möglich.

Wie bei anderen Lebensmitteln mussten Verbraucher in Deutschland jedoch bereits in der Vergangenheit deutlich höhere Preise zahlen: Im März waren Eier um 41,5 Prozent teurer als im Jahresdurchschnitt 2020, wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.

Vogelgrippe sorgt für Probleme

In den vergangenen Wochen gab es eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage bei Hühnereiern. Laut Angaben des Verbands, der die Eierwirtschaft in Deutschland vertritt, waren zeitweise weniger Eier vorhanden als benötigt. Dies führte zu einem rapiden Anstieg der Großhandelspreise.

Aktuell haben Eier-Produzenten mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Eines davon ist die Vogelgrippe. Aufgrund der Seuche mussten in letzter Zeit wiederholt Legehennenbestände gekeult werden. Bis neue Hennen herangewachsen sind, um diese Lücke zu füllen, dauert es einige Monate. Dies wird durch Fälle auf der ganzen Welt verstärkt. Dies zeigt sich auch in einer Anfrage von US-Behörden, die um mehr Eierexporte aus Europa gebeten haben.

Nach Weihnachten wurde jedoch auch die Produktion reduziert. Laut dem Landesbauernverband Baden-Württemberg werden in dieser Zeit normalerweise Herden ausgetauscht – das bedeutet, ältere Hennen werden aus dem Stall genommen und Jungtiere gekauft. Die eigentliche Terminierung der Saison wird durch unvorhersehbare Ereignisse wie den Ausbruch der Geflügelpest beeinflusst.

Eierverbrauch stieg 2024

Dass Eier zuletzt knapp waren, hängt auch mit der starken Nachfrage zusammen. Der Eierverbrauch stieg 2024 um über vier Prozent auf 20,8 Milliarden Eier. Pro Kopf wurden im Durchschnitt 249 Eier konsumiert – 10 mehr als im Vorjahr. Bereits zuvor gab es einen Anstieg. In den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sind verarbeitete Eier in Eiprodukten enthalten.

Es ist auch zu beachten, dass Deutschland nicht in der Lage ist, sich vollständig selbst mit Eiern zu versorgen. Im letzten Jahr konnte nur 72 Prozent der Nachfrage durch die heimische Produktion gedeckt werden. Deshalb müssen Eier aus dem Ausland importiert werden.

dpa