VDIK rechnet mit 30% mehr Elektroautos 2026, abhängig von politischer Unterstützung und Strompreisen.
Prognose: Steigende Nachfrage nach Elektroautos auch 2026 erwartet

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) prognostiziert auch für das nächste Jahr eine steigende Nachfrage nach neuen Elektroautos. Unter bestimmten politischen Bedingungen könnten laut der Prognose des Branchenverbands im Jahr 2025 rund 740.000 neue Elektroautos (BEV) zugelassen werden. Das entspräche fast 30 Prozent mehr Batterie-Pkw als in diesem Jahr und etwa einem Viertel aller Neuzulassungen.
«Unsere Vorhersage beruht auf der Annahme, dass die geplante Unterstützung der Bundesregierung für private E-Auto-Kunden rückwirkend zum Jahresbeginn 2026 startet», betonte VDIK-Präsidentin Imelda Labbé. Gleichzeitig müssten wettbewerbsfähige Strompreise geschaffen werden sowie der Hochlauf der Ladeinfrastruktur weitergehen.
Mindestens 12,3 Prozent mehr E-Autos
Ohne diese politischen Prognosen würde das Wachstum der Neuzulassungen von Elektroautos deutlich niedriger ausfallen. Der Verband sagt im schlimmsten Fall rund 640.000 neue BEV voraus, was einem Anstieg von 12,3 Prozent gegenüber 2025 entspricht und einem Marktanteil von etwa 22 Prozent am Gesamtabsatz.
Der Verband erwartet für das laufende Jahr etwa 570.000 neue reine Elektroautos, was gut 50 Prozent mehr sind als 2024. Etwa jede fünfte Neuzulassung würde daher einen Batterieantrieb haben.
Im November wurden laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) rund 55.749 reine BEV neu zugelassen. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 58,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Batterie-Pkw machten somit mehr als 22 Prozent aller Neuzulassungen aus.
Schwaches Vorjahresniveau verzerrt Hochlauf
Ein Grund für den starken Anstieg ist jedoch das niedrige Niveau im Vorjahr: Die Nachfrage nach Elektroautos ist 2024 gesunken, da die Kaufprämie der Bundesregierung aufgrund der Haushaltskrise kurzfristig gestrichen wurde.
Auch deshalb sehen Fachleute trotz der steigenden Zahlen bei der Elektromobilität noch keine Trendwende. «Das aktuell starke Wachstum auf dem E-Auto-Markt gleicht nur den Absatzeinbruch des Jahres 2024 aus», teilte etwa Constantin Gall von der Beratungsgesellschaft EY mit. «Damit entwickelt sich der Absatz von Elektroautos massiv schlechter als von der Industrie und der Politik ursprünglich erwartet.» Der erhoffte echte Hochlauf der E-Mobilität in Deutschland lasse weiter auf sich warten.
Verbrenner-Aus soll überprüft werden
Die Autoindustrie setzt sich schon seit einiger Zeit für eine Lockerung des Verbrenner-Aus‘ auf europäischer Ebene ab 2035 ein. Laut EU-Verordnung sollen ab diesem Jahr nur noch reine Elektroautos in Europa neu zugelassen werden dürfen.
Noch in diesem Jahr könnte die Vorgabe jedoch überprüft werden. In der vergangenen Woche hat die Koalition beschlossen, sich dafür einzusetzen, bestimmte Misch-Antriebsarten von der Regelung auszunehmen. Gleichzeitig plant die Regierung die Wiedereinführung einer Förderung für private E-Autokäufe, um die Nachfrage zu steigern. Auch nicht-reine Elektroautos wie Plug-in-Hybride könnten davon profitieren, was Umweltverbände kritisieren. Branchenverbände wie der VDIK betrachten solche Antriebe jedoch weiterhin als eine wichtige Brückentechnologie in den kommenden Jahren.
Haushalte mit bis zu 80.000 Euro zu versteuerndem Einkommen profitieren
Laut den Plänen der Regierung sollen Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 80.000 Euro von der Förderung profitieren, wobei je Kind 5.000 Euro mehr gewährt werden. Es wird eine Basisförderung von 3.000 Euro festgelegt, die für die ersten beiden Kinder um je 500 Euro erhöht wird.
Laut dem VDIK wird die Anzahl der Neuzulassungen im kommenden Jahr um 2,5 Prozent auf 2,9 Millionen Fahrzeuge steigen, sofern die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden – vor allem aufgrund des starken Wachstums bei E-Autos.








