Die Verbraucherpreise zogen im Juli um 2,0 Prozent an, wobei Energie günstiger wurde, aber Lebensmittelpreise stiegen.
Inflation in Deutschland stabilisiert sich bei 2,0 Prozent im Juli
Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,0 Prozent, was dem Anstieg im Juni entspricht. Das Statistische Bundesamt bestätigte diese Zahlen. Von Juni auf Juli stiegen die Preise um 0,3 Prozent, so die Angaben der Wiesbadener Behörde.
«Die Inflationsrate hat sich seit Jahresbeginn stabilisiert und blieb erneut zwei Monate in Folge unverändert», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. Nach Einschätzung von Volkswirten ist die Teuerungswelle der vergangenen Jahre, in der die Inflationsrate in der Spitze bei fast neun Prozent lag, ausgelaufen.
Die sogenannte Kerninflation, also die Rate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie, bleibt laut den neuesten Zahlen unverändert bei 2,7 Prozent.
Der tägliche Einkauf ist teurer geworden
Im Juli stiegen die Preise für Lebensmittel um 2,2 Prozent, was etwas höher ist als im Juni. „Obst (plus 7,6 Prozent), Zucker und Süßwaren (plus 5,6 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 4,1 Prozent)“ waren teurer als im Vorjahr. Zum Beispiel stieg der Preis für Schokolade um 18,6 Prozent. Dagegen waren Gemüse um 3,2 Prozent günstiger und die Kartoffelpreise lagen um 16,1 Prozent unter dem Niveau von Juli 2024.
Laut Berechnungen der Statistiker aus Wiesbaden war Energie im Juli um 3,4 Prozent günstiger als im Vorjahr. Dies hat die Inflationsrate gedämpft. Allerdings war der Unterschied zum Vorjahresmonat in den vorherigen Monaten noch größer. Innerhalb eines Jahres sanken im Juli 2025 die Preise für Kraftstoffe um 4,5 Prozent. Auch Brennstoffe wie Heizöl (minus 5,0 Prozent) und Holzpellets (minus 5,3 Prozent) waren für Verbraucher günstiger. Die Strompreise lagen 2,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Preise für Dienstleistungen steigen weiterhin überdurchschnittlich
Die Preise für Dienstleistungen liegen weiterhin hartnäckig über dem Durchschnitt, was dazu führt, dass die Menschen in Deutschland aufgrund gestiegener Löhne mehr zahlen müssen als im Vorjahr. Im Juli stiegen die Preise für Dienstleistungen um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Preisanstieg in diesem Bereich, der zu Beginn des Jahres noch bei 4,0 Prozent lag, hat sich immerhin weiter verringert.
Volkswirte erwarten Inflationsrate um die zwei Prozent im Gesamtjahr
Für das gesamte Jahr prognostizieren Volkswirte im Durchschnitt eine Inflationsrate von rund zwei Prozent für Europas größte Volkswirtschaft. Bei einer Inflation von 2,0 Prozent sieht die Europäische Zentralbank (EZB) das Ziel stabiler Preise für den gesamten Euroraum erreicht und somit auch eine stabile Währung gewährleistet. Sowohl dauerhaft niedrige als auch stark steigende Preise werden als Risiko für die Wirtschaft angesehen: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch günstiger wird.
Im Jahr 2022 stieg die Inflation in Deutschland auf 6,9 Prozent, im Jahr 2023 waren es 5,9 Prozent. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 stiegen die Preise für Energie und Lebensmittel sprunghaft an. Im vergangenen Jahr sank die Inflation auf 2,2 Prozent. Mit steigender Inflationsrate nimmt die Kaufkraft der Menschen ab.